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Adieu Mobipocket?

Im Wettbewerb der E-Book-Formate zeichnet sich ein Sieg der Epub-Fraktion an. Nach Medienberichten (z.B. hier) will Amazon das eigene Kindle-Programm für das in Europa favorisierte Format öffnen.

Demnach können Nutzer des hauseigenen E-Readers schon in naher Zukunft auch E-Books im Epub-Format auf dem Kindle lesen bzw. analog dazu Verleger über das Kindle-Programm ihre Titel auch als Epub anbieten. Dies habe der Onliner in Gespräch mit Verlagen angekündigt. Ob sich Amazon mit diesem Schritt dann komplett vom eigenen .azw bzw. Mobipocket-Format trennen will, darüber sind widersprüchliche Stimmen zu lesen.   

Als Hintergrund der Öffnung vermuten Tech-Journalisten die Ausweitung des Kindle-Programms auf Bibliotheken: Ende April kündigte Amazon an, dass US-Kunden demnächst E-Books von über 11.000 Bibliotheken leihen können. Eine Integration von Epub-Titeln würde vermutlich das Titelangebot schlagartig erhöhen.

Weiterer möglicher Grund: Die Weiterentwicklung des Epub-Formats zur 3. Generation („Epub 3.0“) ermöglicht, die Bücher anzureichern – diesem Schritt mit dem eigenen Format zu folgen, wäre kostspielig für das Seattle-Unternehmen.

Auch für Kunden und Verlage ergäben sich Vorteile: Die Bücherhäuser könnten ihre Produktionskosten senken, weil sie weniger Formate bedienen müssen, während die Kunden ihre scchon auf anderen Geräten gekauften E-Books auch auf dem Kindle lesen könnten.

Überraschend kommt der (noch nicht bestätigte) Schritt allerdings nicht. Schon im Juni 2009 hatte Amazon-Chef Jeff Bezos bei einer Konferenz in New York eine Öffnung des Kindle-Programms angekündigt. Künftige Kindle-Lesegeräte sollten für weitere Dateiformate jenseits des hauseigenen Mobipocket-Formats geöffnet werden – Bezos bezog sich allerdings nicht explizit auf das in Europa dominante Epub-Format. Anders als die ersten beiden Kindle-Modelle unterstützte der im Sommer 2009 präsentierte vergrößerte Kindle DX immerhin bereits DRM-freie PDF-Dateien.

Passend zum Thema: Markus Hartmann und Lucky Kuffer vom Holtzbrinck-IT-Dienstleister HGV über die Chancen und Risiken von Epub 3.0:

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