Etappenerfolg für die Befürworter einer Fusion des World Wide Web Consortium (W3C) mit dem International Digital Publishing Forum (IDPF): Die IDPF-Mitglieder haben sich mit großer Mehrheit für ein Zusammengehen ausgesprochen – was in Teilen der Branche sehr kritisch gesehen wird.
88% der IDPF-Mitglieder haben sich für eine Allianz der Organisationen ausgesprochen (12% waren dagegen).
Wer sind IDPF und W3C?
Hintergründe: Das IDPF ist die Welthandels- und Standardisierungsorganisation, die sich der Entwicklung und Förderung von elektronischem Publishing und der Nutzung digtialer Inhalte widmet. Mitglieder des IDPF sind Verleger, Technologiefirmen, weitere Industrieverbände sowie Regierungs- und Bildungsorganisationen. Das IDPF hat das Epub-Standardformat für den Austausch und die Verbreitung von E-Books entwickelt.
Das World Wide Web Consortium (W3C) ist wiederum ein internationales Konsortium mit über 400 Mitgliedern, das Web-Standards entwickelt.
Der Plan sieht vor, beide Organisationen im Januar 2017 zu vereinen. Die Epub-Entwicklung würde dann beim W3C fortgeführt, mit dem Ziel, die Verlags-Features über die gesamte Open-Web-Plattform hinweg zu verbessern. Ganz durch ist die Allianz noch nicht, es stehen noch endgültige Verhandlungen über Details des Bündnisses aus.
Was sagen die Kritiker?
Zu den Kritikern der Allianz gehört Steven Potash, CEO des US-amerikanischen Bibliotheksdienstleisters Overdrive. Potash hatte den IDPF-Vorgänger Open E-Book Forum seinerzeit gegründet. Seine Befürchtung: Das gesamte Know-how des IDPF würde zum W3C abwandern, entsprechend schrumpfe der Einfluss der Verlagsbranche bei der Weiterentwicklung von Epub. Potash startete sogar eine Petition, um die Fusion zu verhindern. Bislang haben 130 Personen unterzeichnet, hierzulande Jens Klingelhöfer von Bookwire.
Mehr zum Thema im kommenden buchreport.express 46/2016.
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