Seit Tagen schlägt das Sachbuch „Inside AfD“ im politischen Berlin Wellen. Das macht sich auch bei den Buchverkäufen bemerkbar. Die Protagonisten: der Verfassungsschutz, die AfD und ein Ex-Parteimitglied.
Was lief zwischen der AfD und dem Verfassungsschutz? Das ehemalige Parteimitglied Franziska Schreiber, 2017 noch im Vorstand der AfD-Jugendorganisation aktiv, schreibt in ihrem Buch „Inside AfD. Der Bericht einer Aussteigerin“, dass sich Geheimdienstchef Hans-Georg Maaßen 2015 mit der damaligen AfD-Vorsitzenden Frauke Petry getroffen und ihr nahegelegt habe, ein Parteiausschlussverfahren gegen Björn Höcke einzuleiten.
Dass die Treffen stattgefunden haben, bestätigt die Behörde, bestreitet aber Schreibers Vorwurf der politischen „Beratung“. Wie bei Treffen mit anderen Politikern sei es um einen allgemeinen Austausch gegangen. Während FDP und Grüne eine Befragung Maaßens im Innenausschuss des Bundestags fordern, wurden laut SPIEGEL von Politikerin Erika Steinbach und Antaios-Verleger Götz Kubitschek Unterlassungsaufforderungen gegen den Europa Verlag formuliert, der „Inside AfD“ veröffentlicht hat.
In dem Buch bezeichnet Schreiber die AfD als Gefahr und unterstellt ihr rechtsextreme Absichten. Dass zudem der Buchtitel unweigerlich an Jürgen Todenhöfers Nr.-1-Sachbuchbestseller „Inside IS. 10 Tage im ‚Islamischen Staat‘“ erinnert – sicher kein Zufall. Schreiber hat mittlerweile eine eidesstattliche Versicherung abgegeben, und Europa-Verleger Christian Strasser betonte bei einer gemeinsamen Pressekonferenz, an der Autorin und ihrer Version festzuhalten.
Dass der Fall Wellen schlägt, macht sich auch bei den Buchverkäufen bemerkbar: „Inside AfD“ ist in der zweiten Verkaufswoche von Platz 37 auf Platz 8 der Bestsellerliste Hardcover Sachbuch geklettert.
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