Unter den „Global 50“, den weltgrößten Buchkonzernen, finden sich in diesem Jahr zehn deutsche Unternehmen. Publikumsmarktführer Bertelsmann/Penguin Random House und das Wissenschaftsschwergewicht Springer Nature gehören sogar zur Top 10 (s. Tabelle unten). Gelistet sind weiterhin Holtzbrinck, die Bildungsverlage Klett, Westermann und Cornelsen, die RWS-Größen Haufe, WEKA und C.H. Beck sowie der STM-Fachverlag Thieme.
Die neu aufgelegte Branchenvermessung „Global 50. The Ranking of the Publishing Industry 2018“, die von buchreport und internationalen Partnermagazinen unter Federführung von „Livres Hebdo“ (Paris) herausgegeben wird, umfasst Unternehmen, die für 2017 einen Verlagsumsatz von mehr als 150 Mio Euro bzw. 200 Mio US-Dollar ausweisen. Zusammen kommen die 50 weltgrößten Buchkonzerne auf einen Umsatz von rund 51 Mrd Euro.
Nur auf den ersten Blick Kontinuität an der Spitze
Die vorderen Plätze dominieren weiterhin die Fach- und Wissenschaftsverlage: Die Spitze bilden unverändert das Bildungsunternehmen Pearson sowie die Fachinformationsanbieter RELX/Reed Elsevier und Thomson Reuters. Auch ist der von den zehn größten Unternehmen kontrollierte Anteil von 57% am Gesamtumsatz der „Global 50“ trotz Finanzkrise und laufender Konsolidierungsprozesse im vergangenen Jahrzehnt weitgehend konstant geblieben.
Diese vermeintliche Kontinuität – zumindest an der Spitze – verdeckt jedoch zum Teil dramatische Veränderungen. Einzelne Unternehmen haben sich stark verändert, ohne dabei ihre grundlegenden Stärken und Strukturen aufzugeben, sodass sie ihre Marktposition halten konnten. Die Digitalisierung fordert dabei die Teilbranchen unterschiedlich heraus, eröffnet aber auch neue Optionen:
- Im Wissenschaftsbetrieb ist durch die Diskussion und das ausgeprägte politische Interesse, Open Access durchzusetzen, aktuell viel Bewegung.
- Die Bildungsverlage müssen ihren Blickwinkel neu definieren, weil die traditionellen Schulbuchverkäufe in vielen Märkten zurückgehen und im Zuge der Digitalisierung neue Player in den Markt drängen.
- Im Publikumsmarkt gab es produktseitig weniger starke Umwälzungen; die Storytelling-Gegenspieler heißen weltweit Netflix, Amazon und Disney.
Seit 2007 erscheint die Übersicht der weltgrößten Buchkonzerne als internationaler Standard im Verbund führender Branchenmagazine. Dazu gehören neben buchreport „Livres Hebdo“ (Frankreich), „Publishers Weekly“ (USA), „PublishNews“ (Brasilien) und „BookDao“ (China). Die Dokumentation umfasst in diesem Jahr 53 internationale Unternehmen mit ihren Kennzahlen im Buchverlagsgeschäft. Mehr Informationen hier.
Die weltgrößten Buchkonzerne | ||
Rang/Konzern | Umsatz* | |
1. | Pearson (GB) | 5077 |
2. | RELX Group (GB/NL/USA) | 4691 |
3. | Thomson Reuters (USA) | 4116 |
4. | Bertelsmann (D) | 3548 |
5. | Wolters Kluwer (NL) | 3342 |
6. | Hachette Livre (F) | 2289 |
7. | Planeta (E) | 1652 |
8. | Springer Nature (D) | 1637 |
9. | Scholastic (USA) | 1451 |
10. | McGraw-Hill Education (USA) | 1432 |
* Umsatz Buch in Mio Euro Quelle: Global 50. The Ranking of the Publishing Industry 2018 |
Kommentar hinterlassen zu "10 der 50 weltgrößten Buchkonzerne kommen aus Deutschland"