Das Leben von Musikern ruft beim Publikum regelmäßig großes Interesse hervor. Das lässt sich auf dem Buchmarkt am Erfolg von biografischen Werken ablesen: In den vergangenen Jahren wurden zum Beispiel Gert Möbius‘ „Halt dich an deiner Liebe fest. Rio Reiser“ (Aufbau, 2016), „Prince“ von Matt Thorne (Edel Books, 2017), Kerstin Otts „Die fast immer lacht“ (Schwarzkopf & Schwarzkopf, 2018), Andreas Leusinks „Gundermann“ und „Udo“ von Udo Lindenberg und Thomas Hüetlin (Kiepenheuer & Witsch, 2018) zu Bestsellern.
Geht es um die Lebensgeschichten von Weltstars, schaltet sich auch gern Hollywood ein. Die Traumfabrik bringt die Geschichten starbesetzt und leicht dramatasiert auf die Leinwand. Ray Charles wurde in „Ray“ (2004) gewürdigt, ein Jahr später sang Joaquin Phoenix als Johnny Cash in „Walk the Line“ in den Kinos. Bob Dylans Vita wurde 2007 in „I’m Not There“ aufgearbeitet, „Love & Mercy“ erzählte 2014 das Leben des „Beach Boys“-Masterminds Brian Wilson und zuletzt ließ die Geschichte von Queen in „Bohemian Rhapsody“ die Kinokassen klingeln.
Der raketenhafte Aufstieg des »Rocketman«
Nun widmet sich das Kino mit „Rocketman“ einer weiteren Größe des internationalen Showgeschäfts: Elton John. Erzählt wird die Geschichte von Reginald Kenneth Dwight (Taron Egerton), dessen musikalisches Talent sich schon im Kindesalter zeigt. Doch bis ihm in Zusammenarbeit mit dem Songtexter Bernie Taupin (Jamie Bell) unter dem Pseudonym Elton John der große Durchbruch gelingt, vergehen noch weitere Jahre. Diese Zeit, den raketenhaften Aufstieg und spätere Krisen hat Regisseur Dexter Fletcher zu einem Film-Musical verarbeitet, das auch den Menschen hinter den exzentrischen Sonnenbrillen zeigen soll.
Wer sich über den Film hinaus vertiefend mit dem „Rocketman“ auseinandersetzen möchte, findet Mark Begos „Elton John. Die Story“ bei Hannibal. Die Biografie aus dem Jahr 2009 ist in diesem Jahr in überarbeiteter Auflage erschienen. Heyne hat für Oktober dieses Jahres zudem Elton Johns Autobiografie „Ich“ angekündigt. Einen bildlichen Zugang gewährt der Band „Elton John“ des Fotografen Terry O’Neill. Bei Prestel ebenfalls für Oktober angekündigt nähert sich das Porträt dem Ausnahmemusiker aus dem Blickwinkel eines VIP-Fotografen und liefert ein Best-of aus über 5.000 Fotos aus 40 Jahren.
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