Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung verleiht den diesjährigen Georg-Büchner-Preis an den Schweizer Schriftsteller Lukas Bärfuss. Der Preis ist mit 50.000 Euro dotiert und wird am 2. November in Darmstadt verliehen.
„Mit Lukas Bärfuss zeichnet die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung einen herausragenden Erzähler und Dramatiker der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur aus. In einer distinkten und dennoch rätselhaften Bildersprache, karg, klar und trennscharf, durchdringen sich nervöses politisches Krisenbewusstsein und die Fähigkeit zur Gesellschaftsanalyse am exemplarischen Einzelfall, psychologische Sensibilität und der Wille zur Wahrhaftigkeit. Mit hoher Stilsicherheit und formalem Variationsreichtum erkunden seine Dramen und Romane stets neu und anders existentielle Grundsituationen des modernen Lebens. Es sind Qualitäten, die zugleich Bärfuss‘ Essays prägen, in denen er die heutige Welt mit furchtlos prüfendem, verwundertem und anerkennendem Blick begleitet“, heißt es in der Begründung der Jury.
Der vielfach ausgezeichnete Dramatiker, Erzähler und Essayist Lukas Bärfuss lebt in Zürich. Er begann zunächst 1998 als Dramatiker. Als Erzähler debütierte Lukas Bärfuss 2002 mit der Novelle „Die toten Männer“ (Suhrkamp). Sein erster Roman „Hundert Tage“ über den Völkermord in Ruanda erschien 2008 bei Wallstein. Für seinen zweiten Roman „Koala“ (2014), in dem er den Suizid seines Bruders verarbeitet, erhielt er 2014 den Schweizer Buchpreis. Zuletzt ist bei Wallstein 2017 Bärfuss‘ Roman „Hagard“ erschienen. Auch mit Essays und Debattenbeiträgen zum politischen Geschehen tritt Lukas Bärfuss immer wieder an die Öffentlichkeit.
Der Georg-Büchner-Preis wird seit 1951 von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung verliehen und von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und der Stadt Darmstadt finanziert. Hier geht es zu den bisherigen Preisträgern.
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