Der ehemalige US-Präsident Barack Obama ist mittlerweile auch einer der prominentesten und einflussreichsten Buch-Liebhaber der Welt. Regelmäßig verrät er auf Facebook, welche Bücher er zuletzt gelesen und für gut befunden hat. In diesem Sommer standen folgende Titel auf seiner Leseliste:
- „The Nickel Boys“ von Colson Whitehead: „Manchmal schwer zu schlucken“, beschreibt Obama den Roman des Pulitzer-Preis-Gewinners, aber „eine notwendige Lektüre, die die Art und Weise beschreibt, wie Jim Crow und die Masseninhaftierung Leben auseinandergerissen und Konsequenzen mit sich gebracht haben, die wir heute noch spüren.”
- „Exhalation“ von Ted Chiang: Die Kurzgeschichtensammlung bringe einen zum Nachdenken – „die beste Art von Science Fiction“.
- „Wölfe“ von Hilary Mantel (engl. „Wolf Hall“): Der laut Obama „episch fiktionalisierte Blick auf Thomas Cromwells Aufstieg zur Macht“ ist 2009 erschienen. Zu der Zeit war Obama als neuer US-Präsident „ein bisschen beschäftigt“, jetzt hatte er aber Zeit den Titel zu lesen und findet, dass er „noch immer großartig“ ist.
- „Von Männern die keine Frauen haben“ von Haruki Murakami (engl. „Men Without Women“): „Das Buch wird dich bewegen und verwirren und dich manchmal mit mehr Fragen als Antworten zurücklassen.“
- „American Spy“ von Lauren Wilkinson: Der Roman sei „viel mehr als nur ein Spionage-Thriller, der den Bund der Familie, der Liebe und des Landes zusammenfasst.“
- „Wer bin ich, wenn ich online bin…: und was macht mein Gehirn solange?“ von Nicholas Carr (engl. „The Shallows“): 2010 erschienen, hält Obama seine Ausführungen weiterhin für relevant: „Seine Argumente über die Auswirkungen des Internets auf unser Gehirn, unser Leben und unsere Gemeinschaften sind immer noch bedenkenswert, davon könnten wir alle in diesem Zeitalter etwas mehr brauchen.“
- „Blattgeflüster“ von Hope Jahren (engl. „Lab Girl“): „Eine wunderschön geschriebene Erinnerung … Fantastisch.“
- „Inland“ von Téa Obreht: Gerade erst in den USA erschienen, will Obama nicht spoilern und sagt daher nur: „Diejenigen von euch, die auf Obrehts nächsten Roman gewartet haben, werden nicht enttäuscht sein.“
- „How to Read the Air“ von Dinaw Mengestu: Durch die Lektüre bekäme man einen besseren Einblick in die Komplexität der amerikanischen Einwanderungsgeschichte.
- „Maid“ von Stephanie Land: Den Titel beschreibt Obama u.a. als „einen persönlichen, unerschütterlichen Blick einer alleinerziehenden Mutter auf Amerikas Klassenunterschiede“.
Barack Obama selbst muss auch noch ein Buch abliefern: Penguin Random House hatte mit den Obamas einen Vertrag über zwei Bücher abgeschlossen. Der erste Teil des Coups, Michelle Obamas „Becoming“, war im November letzten Jahres veröffentlicht worden und hat sich mittlerweile weltweit etwa 10 Mio Mal verkauft. Die Erinnerungen des Ex-Präsidenten sollen an den Erfolg anknüpfen, dürften mutmaßlich sehr viel politischer ausfallen und, wenn der anvisierte Termin Ende 2019 gehalten wird, auch Akzente in der Wahlkampfsaison für die US-Präsidentenwahl 2020 setzten.
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