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Funktioniert Markenbildung, Herr Groothuis?

Markenbildung gilt in Verlagen als schwieriges Thema. „Das ist was für Autobauer. Wir sind anders unterwegs“, glauben viele. Zu Recht?
Markenbildung ist in der Buchbranche nicht nur möglich, sondern sogar unbedingt ratsam. Wenn der Handel, und diese Situation ist längst Realität, die Werbemittel aus den Buchhandlungen verbannt, dann bleibt nur das Produkt selbst, also das Buch, um sich als Absenderunternehmen kenntlich zu machen. Verzichtet der Verlag darauf, sich als Marke zu positionieren, fängt er kommunikativ mit jedem Programm wieder von vorn an.

Welche Verlage machen vor, wie Markenführung funktioniert?
Gräfe und Unzer sowie Diogenes. Beide Unternehmen zeigen, dass Markenbildung funktioniert, wenn man gezielt daran arbeitet.

In der Novitätenschwemme wird es schwerer, bei Einkäufern die Wahrnehmungshürde zu nehmen. Ist die klassische Vorschau tot?
Noch lange nicht. Solange der stationäre Buchhandel die Bedeutung hat wie jetzt, wird es auch Vorschauen geben, die über die Programme der Verlage informieren. Es ist sicherlich nicht damit getan, beispielsweise eine Internetplattform zu entwickeln, von der sich Buchhändler Informationen herunterladen können. Der Sortimenter will den direkten Dialog und die Einleitung dieses direkten Dialogs mit dem Vertreter ist die Vorschau. Ob auf längere Sicht andere Formen denkbar sind, was die konkrete Umsetzung betrifft, bleibt abzuwarten. Auch sehen wir die Opulenz so mancher Vorschau kritisch, die sich in Richtung der „Mega-Opulenz“ von Geschäftsberichten großer Aktiengesellschaften entwickelt.

Und die Rolle des Web in der Werbung?
Hier sind die Vermarktungspotenziale noch lange nicht ausgeschöpft. Droemer, Rowohlt, Fischer und andere haben Akzente gesetzt. Es gibt eine öffentliche Wahrnehmung für Einzeltitel begleitende Präsentationen im Web. Woran ich allerdings nicht glaube, ist die alleinseligmachende Funktion des Internets. Ohne Print wird auch in Zukunft vieles nicht gehen.

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