Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels beruft Raphael Gross und Moritz Helmstaedter in den Stiftungsrat des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels. Der Historiker und Präsident des Deutschen Historischen Museums in Berlin Raphael Gross tritt die Nachfolge von Philipp Blom an. Moritz Helmstaedter, Mediziner, Physiker und Direktor des Max-Planck-Instituts für Hirnforschung in Frankfurt am Main, übernimmt den Sitz von Janne Teller.
Prof. Dr. Raphael Gross leitete bis 2015 das Leo Baeck Institute London, das Jüdische Museum in Frankfurt und war Direktor des Fritz Bauer Instituts. Bis 2017 leitete er das Simon-Dubnow-Institut für jüdische Geschichte und Kultur e.V. an der Universität Leipzig, anschließend wurde er zum Präsidenten des Deutschen Historischen Museums in Berlin berufen. Bedeutend sind seine Publikationen zur deutsch-jüdischen Geschichte. Er erhielt unter anderem 2013 die Wilhelm-Leuschner-Medaille.
Prof. Dr. Moritz Helmstaedter ist seit 2014 wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft und Direktor am Max-Planck-Institut für Hirnforschung in Frankfurt. Er studierte Medizin und Physik und promovierte am Max-Planck-Institut für medizinische Forschung in Heidelberg, bevor er 2011 als Forschungsgruppenleiter ans Max-Planck-Institut für Neurobiologie in München ging. Seit 2016 ist er zudem Professor für Neuronale Netzwerke an der Radboud Universität, Nijmegen. Für seine Arbeiten zur Struktur der Nervenzellnetzwerke im Gehirn erhielt er unter anderem die Otto-Hahn-Medaille, 2013 wurde er mit der Bernard Katz Lecture ausgezeichnet.
Der Stiftungsrat hat die Aufgabe, den oder die Friedenspreisträger*in des jeweiligen Jahres zu benennen. Weitere Mitglieder des Stiftungsrates sind: Klaus Brinkbäumer (Journalist, Hamburg und Portsmith), Dr. Nadja Kneissler (Verlegerin und Vorstandsmitglied des Börsenvereins, Hamburg), Prof. Dr. Karl-Josef Kuschel (Theologe, Tübingen), Felicitas von Lovenberg (Verlegerin und Vorstandsmitglied des Börsenvereins, München), Prof. Dr. Ethel Matala de Mazza (Germanistin an der Humboldt-Universität zu Berlin) und Bascha Mika (Chefredakteurin der Frankfurter Rundschau, Frankfurt am Main). Vorsitzende des Stiftungsrates ist Karin Schmidt-Friderichs (Verlegerin, Mainz), die seit Oktober 2019 Vorsteherin des Börsenvereins ist und damit qua Amt den Vorsitz innehat.
Die Öffentlichkeit ist in die Suche nach Kandidat*innen eingebunden: Bis 1. März 2020 können Bürger*innen ihre Vorschläge einreichen. Im Juni 2020 verkündet der Stiftungsrat seine Entscheidung. Die Verleihung des Friedenspreises findet zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse am 18. Oktober 2020 in der Frankfurter Paulskirche statt.
Weitere Informationen zum Friedenspreis gibt es unter www.friedenspreis-des-deutschen-buchhandels.de.
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