Eine der schillerndsten politischen Persönlichkeiten Großbritanniens rechnet in seiner Autobiografie, die im Bestseller-Ranking auf Platz 9 eingestiegen ist, mit dem politischen Establishment auf der Insel ab. Der Autor von „Unspeakable“ ist John Bercow, der am 31. Oktober zurückgetretene Sprecher des Unterhauses.
Zehn Jahre hat Bercow als „Speaker“ das Unterhaus gelenkt. In den öffentlichen Blickpunkt ist er erst durch seine Parlamentsführung während der turbulenten Brexit-Verhandlungen gerückt, in denen er als überzeugter Gegner des EU-Austritts der Briten der Regierung, und damit seinen eigenen Parteikollegen, mehr als einmal das Leben schwer gemacht hat. Entsprechend harsch urteilt Bercow in seinem Buch auch über die eng mit dem Brexit verbundenen Premierminister David Cameron, Theresa May und Boris Johnson. Der zu Hachette gehörende Sachbuchverlag Weidenfeld & Nicolson hatte „Unspeakable“ nur wenige Tage nach Bercows Rücktritt als Spitzentitel des Frühjahrs angekündigt. Verleger Alan Samson nennt das Buch, dessen Hörbuchausgabe John Bercow selbst eingelesen hat, ein „spannendes Stück Zeitgeschichte“.
Begleitet wird die Autobiografie von einer massiven Werbekampagne, inklusive eines Vorabdrucks im „Guardian“. Die politisch eher liberale ausgerichtete Londoner Tageszeitung hatte auch eine Großveranstaltung in der Londoner Cadogan Hall organisiert. Für die Popularität des „Speaker“ spricht die Tatsache, dass die 900 Sitzplätze binnen kürzester Zeit ausverkauft waren. Auch die wenigen handverlesenen Auftritte Bercows im Buchhandel waren bis auf den letzten Platz besetzt, darunter bei Waterstones in Bristol sowie Blackwell in Oxford und Cambridge.
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