Welche massiven Auswirkungen die Coronavirus-Pandemie auf den Buchmarkt haben kann, zeigen Zahlen des italienischen Verlegerverbands für Anfang März. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Norden unter Quarantäne gestanden, die dann am 9. März auf das ganze Land ausgeweitet wurde:
- Laut Assoziazione Italiana Editori (AIE) fiel der Umsatz mit Büchern in der ersten Märzwoche landesweit um 25%.
- In den italienischen Quarantäne-Regionen Lombardei, Venetien und Emilia-Romagna im Norden haben Buchhändler Rückgänge von 50% und teils noch mehr gemeldet.
AIE hat sich mittlerweile in einem von über 200 Verlegern unterschriebenen offenen Brief an die Ministerien für Wirtschaft und Kultur gewandt und bittet den Staat um finanzielle Unterstützung für die angeschlagene Buchbranche. In dem Brief wird u.a. gefordert, eine umstrittene Lockerung der Rabattregel für Bücher bis auf Weiteres zu verschieben.
Mondadori und Kobo verschenken E-Books
Ungewöhnliche Zeiten erfordern ungewöhnliche Maßnahmen, und deshalb haben sich in Italien E-Reading-Anbieter Kobo und Verlagsmarktführer Mondadori während der Coronavirus-Krise für eine Aktion zusammengetan:
- Die beiden Partner bieten italienischen Buchlesern, die ihre Wohnungen und Häuser vorübergehend nicht verlassen dürfen, kostenlose E-Books zum Lesen an.
- Dritter im Bunde ist das Ministerium für Digitalisierung und technologische Innovationen, über dessen Website die Nachfrage eingestielt wird.
- Interessenten können sich dort einen Code abholen, dann in Kobos Online-Shop ein E-Book aus Mondadoris 5000 Titel umfassendem Sortiment auswählen und den Code eingeben, wenn es ans Bezahlen geht.
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