Paul Celan und Ingeborg Bachmann waren zwei der wichtigsten Vertreter der deutschsprachigen Lyrik des 20. Jahrhunderts. Sie lernten sich 1948 in Wien kennen. Bachmann studierte hier Philosophie, Celan machte Station auf seinem Weg ins Pariser Exil. Aus der Begegnung entwickelte sich ein wechselhaftes Liebesverhältnis, das sich in einem lange anhaltenden Briefwechsel manifestierte.
Celan nahm sich im Jahr 1970 das Leben, Bachmann verstarb drei Jahre später und die Korrespondenz zwischen ihnen verschwand in den Archiven.
Erst im Jahr 2008 erscheint bei Suhrkamp der Band „Herzzeit“, der laut Verlag „beinahe zweihundert Zeugnisse ihrer Korrespondenz“ versammelt und dabei „das bewegende Zeugnis zweier Menschen“ abliefert, die fast zwanzig Jahre lang „in ihren Briefen um die Liebe und Freundschaft des anderen“ kämpfen. Als Hörbuch liegt „Herzzeit“ bei Speak Low vor.
Die Filmemacherin Ruth Beckermann hat sich dieser Liebesgeschichte mit einem Dokumentarfilm genähert. In „Die Geträumten“ treffen zwei Schauspieler aufeinander, lesen aus den Briefen und werden dabei mit den schwankenden Gefühle der Briefe konfrontiert. 3sat zeigt den Film, der auch von Suhrkamp auf DVD veröffentlicht wurde, am Samstag, 18. April, um 21.45 Uhr.
Eine weitere Aufarbeitung der Beziehung zwischen Celan und Bachmann hat der Literaturkritiker Helmut Böttiger bei DVA vorgelegt. Hier zeichnet er mit „Wir sagen uns Dunkles“ die Chronologie der Liebesgeschichte nach.
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