Facebook will zur Plattform für Online-Händler werden. Schon vor der Coronakrise sei er an dem Projekt interessiert gewesen, sagte Gründer und Chef Mark Zuckerberg der dpa. „Als Covid-19 kam, wurde es wirklich kritisch und dringend“, da viele kleinere Unternehmen vor dem Aus stünden und einen Ausweg im Online-Geschäft suchten.
Deutschland gehört demnach zu den ersten Ländern, in denen Facebook Shops bereits seit Dienstagabend aktiv ist und Shops eingerichtet werden können. Das Konzept im Überblick:
- Händler können Shops erstellen, die über Facebook und Instagram erreichbar sind.
- Zusätzlich gibt es „Live Shopping“, eine Möglichkeit, Waren in einem Video-Livestream zu verkaufen.
- Das Angebot ist für die Händler kostenlos, aber es können Gebühren, etwa für Bezahlfunktionen, anfallen.
- Wenn im Facebook-System eine Kreditkarte hinterlegt ist, kann man direkt damit bezahlen.
- Facebook verknüpft für das Angebot außerdem seine verschiedenen Dienste: Kunden sollen Online-Shops per WhatsApp, den Facebook Messenger oder die Chatfunktion von Instagram anschreiben können.
- Mit Hilfe von Augmented-Reality-Elementen sollen Kunden die Produkte an- und ausprobieren können.
Einige Produktgruppen, darunter Waffen, werden auf der Plattform nicht verfügbar sein, kündigte Zuckerberg an. Der Konzern selbst wird durch die E-Commerce-Funktion Daten zum Kaufverhalten der Nutzer erhalten und will auch durch Werbeanzeigen der Händler profitieren. Mit seiner Reichweite (rund 2,6 Mrd Mitglieder) und dem gut eingespielten Online-Werbesystem hat Facebook das Potenzial, die Gewichte im Online-Handel zu verschieben und selbst für große Handelsplattformen wie Amazon und Ebay zum Konkurrenten zu werden – so genügend Händler die neuen E-Commerce-Funktionälitäten nutzen.
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