Messen gelten laut den aktuellen Corona-Verordnungen nicht als Großveranstaltung, da die Rückverfolgung von Personen hier anders als beispielsweise bei Stadtfesten durch Registrierungen gewährleistet werden kann. Über die Durchführung von Messen entscheiden die Bundesländer. Nach aktuellem Stand findet die Frankfurter Buchmesse 2020 statt.
Börsenverein und Frankfurter Buchmesse haben Anfang dieser Woche noch einmal für die Durchführung der Präsenzmesse im Oktober geworben, obwohl zahlreiche bekannte Verlage mittlerweile abgewunken haben und diesmal keinen Messestand aufbauen wollen (s. buchreport.express 23 und 24/2020 bzw. hier). Zum Auftakt der Buchtage, die in diesem Jahr statt des Berliner Präsenzkongresses als Online-Reihe konzipiert sind, verteidigte Börsenvereins-Geschäftsführer Alexander Skipis die Entscheidung, die Messe trotz Gegenstimmen großer Verlage auszurichten: „Sicherer ist es immer, alles abzusagen, aber dann kann auch nichts Positives passieren. Wir brauchen den Herbst und den Trommelwirbel.“
Weitere Details zur Präsenzmesse im Oktober
Bei einem Ausstellergespräch am Dienstag (16.6.) hat die Buchmesse weitere Details zum diesjährigen Analogkonzept vorgelegt:
- Die Halle 1 wird, anders als ursprünglich geplant, nicht belegt.
- Die Festhalle fungiert als Sendezentrum und Verbindung zwischen der Messe vor Ort und den digitalen Angeboten. ARD, ZDF und Arte unterstützen die Veranstaltungen vor Ort, die zum Teil vorproduziert werden, aber auch zugeschaltet werden können.
- Der Gastlandauftritt Kanadas soll bis ins nächste Jahr ausgedehnt werden und stärker digital stattfinden, Gespräche mit den nachfolgenden Gastländern laufen.
- Auch Verlage, die keinen Stand gebucht haben, können einen Workspace für Kundengespräche buchen. Konditionen sind auf der Webseite des Buchmesse hinterlegt.
- Die Gastronomieangebote werden überwiegend ins Freie verlagert.
- Um die Besucherströme besser zu kontrollieren, wird es für Besucher nur Tagestickets zum regulären Preis im Online-Verkauf geben.
- Sicherheitspersonal, Videos, Bodenmarkierungen, Teppichfarben und Hinweisschilder sorgen für eine organisierte Besuchersteuerung.
- Es wird eine medizinische Begleitung sowie eine Hotline für alle Beteiligten geben. Alle Teilnehmer müssen eine Selbsterklärung abgeben.
- Der Umgang mit Büchern an den Ständen orientiert sich am aktuell üblichen Vorgehen im stationären Buchhandel.
Anmeldungen sollen bis zum 19. Juni bestätigt werden. Anfang Juli folgt die nächste Q&A-Session für Aussteller. Bis zum 15. August können Aussteller kostenfrei stornieren. Hotelverbände wurden gebeten, ihre Stornobedingungen anzupassen und ihr Preiskonzept zu überdenken.
Frankfurter Buchmesse 2020 vor Ort
Folgende Eckpfeiler hatte die Buchmesse bereits zum Startschuss bekannt gegeben:
- Die Buchmesse soll stark reduziert auf dem Messegelände und an weiteren Standorten in der Stadt stattfinden – mit Hygiene- und Abstandsregeln:
- Einlass: Der Einlass soll kontaktlos nach Vorabregistrierung und Selbstauskunft über den Gesundheitszustand erfolgen.
- Standfläche: Die kleinstmögliche Standfläche wird 8 qm betragen. Aussteller, die 4 qm gebucht haben, sollen ohne Mehrkosten weitere 4 qm dazuerhalten. Weitere Standgrößen sollen kostenneutral aufgestockt werden.
- Gangbreiten: Jedem Stand werden 1,5 m der davor liegenden Gangbreite als zusätzliche Kommunikationsfläche zugeschlagen. Die Gangbreite in den Hallen liegt zwischen 6 bis 8 m.
- Bühnen: Die Großbühnen werden in diesem Jahr weitestgehend durch digitale oder entzerrte, physische Angebote ersetzt.
Quelle: Frankfurter Buchmesse
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