Erst vor einigen Wochen hatte es Wirbel um die abgesetzte NDR-Sendung „Bücherjournal“ gegeben. Jetzt erwägt der Sender auch die Kinderliteratur-Rundfunk-Sendung „Ohrenbär“ abzusetzen. Die Sendung wird gemeinsam mit dem rbb produziert. 55 Autorinnen und Autoren haben sich in dieser Woche mit einem offenen Brief an den Intendanten gewandt und plädieren für den Erhalt. Ob der „Ohrenbär“ 2021 nicht fortgesetzt wird, sei derzeit noch nicht entschieden, man befinde sich in Gesprächen mit dem rbb, erklärte NDR Hörfunk-Chefredakteur Adrian Feuerbacher nach Medienberichten in „NDR Info im Dialog“.
24 der Unterzeichnenden sind selbst Ohrenbär-Autorinnen und -Autoren. Das Format „Ohrenbär“, in dem Gute-Nacht-Geschichten erzählt werden, existiert seit 32 Jahren. „Alle Inhalte (gerade für Kinder) ins Netz zu verlagern, ist gewiss der falsche Weg. Die Corona-Krise hat gezeigt, dass nicht alle Familien echten digitalen Zugang haben – und Kinder schon gar nicht. Aber ‚Radio geht immer‘ sollte man meinen – wenn eben nicht an den falschen Enden gespart wird“, schreibt Stefan Gemmel, Mitglied des PEN und des Verbandes deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller.
Der NDR hatte bereits im Vorfeld Sparmaßnahmen angekündigt. In den kommenden 4 Jahren muss er 300 Mio Euro einsparen. Auf die Proteste zum Absetzen des „Bücherjournals“ hatte der NDR wie folgt reagiert und sein weiteres Vorhaben im Kulturbereich angekündigt. Gerade erst ist der neue Literatur-Podcast des NDR „eat.READ.sleep.“ an den Start gegangen.
Den gesamten offenen Brief gegen die Streichung des „Ohrenbärs“ lesen Sie hier: Statement_Autoren_Ohrenbaer
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