Dem Buchladen Kisch & Co. in Berlin droht die Schließung, berichten unter anderen die „Berliner Zeitung“ und die »„taz“. Auch die anderen Bewohner der Oranienstraße 25 im Kreuzviertel sind offenbar besorgt. Grund dafür ist, dass das Haus an einen Luxemburger Fonds verkauft wurde und nun die alten Mietverträge auslaufen. Die Initiative Bizim Kiez ruft deshalb zu Protesten vor der Buchhandlung auf.
Ende Mai ist der Mietvertrag von Kisch & Co. eigentlich ausgelaufen, vergangene Woche lief die Frist ab, die der Eigentümer der Buchhandlung für einen Auszug gesetzt hatte. Doch das Traditionsgeschäft, das seit 23 Jahren an der Oranienstraße 25 ansässig ist, hat den Laden noch nicht aufgegeben und will sich gegen die Inhaberfirma wehren.
Zuvor hatte diese dem Geschäftsinhaber Thorsten Willenbrock ein Angebot gemacht, bis Ende des Jahres den Vertrag zu verlängern, mit einer reduzierten Miete bis Ende des Jahres. Für den 140 qm großen Laden hätte Willenbrock dann statt 2800 nur 2450 Euro monatlich zahlen müssen. Dennoch hätten er und sein Geschäftspartner bei Unterzeichnung ihr eigenes Aus besiegelt: Sie sollten sich verpflichten, ihr Geschäft bis zum 31. Dezember zu räumen, andernfalls müsste rückwirkend doch die volle Miete gezahlt werden, berichtet der „Tagesspiegel“.
Die anderen Mieter befürchten nun ebenfalls schlechte Chancen für ihre Zukunft in dem Gewerbehaus. Einem Architekturbüro des Hauses wurde bereits „eine vorzeitige Vertragsverlängerung für eine Mietsteigerung von 13€ auf 38€ je Quadratmeter kalt angeboten“, schreibt die »Berliner Zeitung«.
Um dem Aus der Geschäfte entgegenzuwirken, rufen sie mit Unterstützung der Initiative Bizim Kiez zu Protesten auf. Am 24. Juni geht es los. Außerdem setzen sich auch Künstler und Autoren für den Erhalt ein. Der Schriftsteller Raul Zelik präsentiert deshalb sein neues Buch „Wir Untoten des Kapitals“ bei einer Lesung.
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