Vor gut 2 Jahren starteten rund 20 unabhängige Verlage das Projekt Shakespeares Enkel: Eine gemeinsam gemietete Ladenfläche in Dresden sollte als „Showroom“ und Veranstaltungsort für mehr Sichtbarkeit sorgen; weitere Standorte in anderen Städten waren angedacht. Jetzt ist das Projekt zum Erliegen gekommen: Ende Juni musste die Buchhandlung schließen.
Die Corona-Zeit hat das Ihre dazu beigetragen, vorangegangen war aber eine Reihe von Hürden und „kapitaler Fehler“, erklärt Björn Bedey, der das Projekt mit initiiert hat und im vergangenen Oktober schon einmal Zwischenbilanz gezogen hatte): Zu wenig Marketing und Vernetzung vor Ort, eine Baustelle im Sommer 2019, Schwierigkeiten bei der Implementierung des Online-Shops zählen dazu, aber auch zu wenig Personaleinsatz zur Entlastung, weshalb zuletzt noch eine Aushilfe engagiert wurde. Das Projekt habe zudem an einer zu ungleichen Beteiligung der Verlage gelitten, was z.T. auch der räumlichen Entfernungen geschuldet war.
Gemeinschaftsprojekte bleiben auf der Agenda
Ein gemeinsamer stationärer Auftritt unabhängiger Verlage bleibt für Bedey dennoch nicht ausgeschlossen. Allerdings seien Shops von Verlagen sinnvoller, die aus derselben Region stammen, oder auch Pop-up-Konzepte wie der kürzlich wiedereröffnete Laden Münchner Buchmacher, der von der Stadt mit einem Raum im Rathaus unterstützt wird.
Die Motivation bleibe auch für andere Aktionen weiter hoch, sagt Bedey. So seien viele Verlage etwa bei dem kürzlich gelaunchten Portal „Schöne Bücher“ beteiligt, das auch einen gemeinsamen Katalog produziert hat.
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