Der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ sagt Norman Maneas Erzählband „Oktober, acht Uhr“ zu. Der rumänische Autor, der seit 1987 in den USA lebt, beschreibt darin Aspekte seines Lebens unter zwei Diktaturen. Als kleiner jüdischer Junge wurde er 1941 mit seinen Angehörigen in ein Konzentrationslager in Transnistrien verfrachtet. „Als Greis von neun Jahren kam ich zurück“, hat er mal gesagt. Nach dem Krieg kritisierte er das kommunistischen Regime als Schriftsteller zwar nicht direkt, wurde jedoch gezwungen, seine Heimat zu verlassen. Die aus der Geschichte erwachsenen Traumata werden „nur andeutend umkreist“, so die „FAZ“. So seien es Gründe der Methode und der Diskretion, die Manea daran hinderten, dem erlebten Schrecken spannende Geschichten mit einfühlungsträchtiger Psychologie abzugewinnen. Die Prosa des bei Hanser erschienenen „Oktober, acht Uhr“ entfalte „oft erst auf den zweiten Blick ihre Reize“. Geduldige Leser seien gefordert – die aber die Lektüre nicht bereuen würden.
Norman Manea: Oktober, acht Uhr, Hanser 2007, 21,50 Euro
NACHGELESEN – Bücher in der Presse
Belletristik
Shalom Auslander: Eine Vorhaut klagt an, Berlin Verlag, 2008, 19,90 Euro.
„Die Zeit“ (S. 49)
Ulrike Draesner: Schöne Frauen lesen, Sammlung Luchterhand, 2007, 8 Euro.
„Die Zeit“ (S. 51)
Nathan Englander: Das Ministerium für besondere Fälle, Luchterhand, 2008, 19,95 Euro.
„Die Zeit“ (S. 49)
Hans-Jürgen Heise: Rangierbahnhof fremden Lebens. Essays, Wallstein-Verlag, 2008. 30 Euro.
NZZ
Miljenko Jergovic: Das Walnusshaus, Schöffling & Co., 2008, 24,80 Euro.
„Süddeutsche Zeitung“ (S. 14)
Jochen Schmidt: „Meine wichtigsten Körperfunktionen“, C. H. Beck, 2007, 16 Euro.
„Die Zeit“ (S. 51)
Hans Traxler: Meine Klassiker. Bildergedichte, Reclam, 2008, 4 Euro.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 32)
Willy Vlautin: Motel Life, Berlin Verlag, 2008, 17 Euro.
„Süddeutsche Zeitung“, S. 14
Sachbuch
Bettina Hausler: Der Berg. Schrecken und Faszination, Hirmer Verlag, 2008, 65 Euro.
„Süddeutsche Zeitung“ (S. 14)
Ann Kirschner: Die Geschichte meiner Mutter, S. Fischer, 2008, 19,90 Euro.
„Die Zeit“ (S. 50)
Walter Laqueur: Gesichter des Antisemitismus. Von den Anfängen bis heute, Propyläen, 2008, 22,90 Euro.
„Die Zeit“ (S. 50)
Jutta Limbach: Hat Deutsch eine Zukunft? Unsere Sprache in der globalisierten Welt, C. H. Beck, 2008, 16,50 Euro.
NZZ
W. J. T. Mitchell: Bildtheorie, Suhrkamp, 2008, 32,90 Euro.
NZZ
Kurt Pätzold: Die Geschichte kennt kein Pardon. Erinnerungen eines deutschen Historikers, edition ost, 2008, 19,90 Euro.
„Süddeutsche Zeitung“ (S. 14)
Olivier Roy: Der falsche Krieg. Islamisten, Terroristen und die Irrtümer des Westens, Siedler, 2008, 19,95 Euro.
„Die Zeit“ (S. 50)
Johanna Seegers, A. K. Geile (Hrsg.): Über Franziska zu Reventlow. Rezensionen, Porträts, Aufsätze, Nachrufe aus mehr als 100 Jahren, Igel Verlag, 2007, 49 Euro.
„Die Zeit“ (S. 50)
Jürgen Trabant: Was ist Sprache?, C. H. Beck, 2008, 16,50 Euro
NZZ
Gunna Wendt: Franziska zu Reventlow. Die anmutige Rebellin, Aufbau, 2008, 24,95 Euro. W. J. T. Mitchell: Bildtheorie. Herausgegeben und mit einem Nachwort von Gustav Frank; aus dem Englischen von Heinz Jatho. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2008. 491 S., Fr. 53.50.
„Die Zeit“ (S. 50)
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