Der mit 10.000 Euro dotierte Preis der Stiftung Buchkunst geht an das Buch „Das Jahr 1990 freilegen“. Das von Jan Wenzel, Verleger von Spector Books, herausgegebene Werk entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Grafiker Wolfgang Schwärzler: Die großformatige Publikation in fadengehefteter Broschur gibt mit unterschiedlich gestalteten doppelseitigen Text-Bild-Montagen individuelle Einstiege ins Umbruch-Jahr 1990.
Katharina Hesse, Geschäftsführerin der Stiftung Buchkunst, gibt in ihrer Laudatio einen Einblick ins prämierte Buch: „592 Seiten. Ein Wälzer, den man auch so nennen darf. Es geht um das umwälzende Wiedervereinigungsjahr 1990. Fundstücke dieses prägenden Jahres wurden ausgebreitet und sortiert: aufwendig recherchiertes Fotomaterial; Zitate, Aufsätze, Interviews. Einzelne Sätze wirken wie Zwischenüberschriften, einzelne Wörter wie Schlagzeilen. Einer Zeitungsseite ähnlich werden die Text-Bild-Verschachtelungen mit fetten Linien verfugt. Aufschlagen und hinabfahren ins Bergwerk der Erinnerung.“
Aufgrund der aktuellen Lage konnte die Preisverleihung in diesem Jahr nur in reduziertem Umfang stattfinden: Katharina Hesse und Joachim Unseld, Verleger der Frankfurter Verlagsanstalt und Vorstandsvorsitzender der Stiftung, vergaben den Preis im Rahmen eines Festessens an Jan Wenzel und Wolfgang Schwärzler.
Das ausgezeichnete Buch wurde von der Jury aus den 25 „Schönsten Deutschen Büchern“ ausgewählt, die die Stiftung Buchkunst im Juni bekannt gegeben hat. Im vergangenen Jahr reüssierte der Titel „Name Waffe Stern. Das Emblem der Roten Armee Fraktion“ (Institut für Buchkunst).
Die mit je 2000 Euro dotierten Förderpreise für junge Buchgestaltung gingen an 3 Titel, die „das Medium Buch weiterdenken“, so das Lob der Stiftung Buchkunst: Ausgezeichnet wurden Paulina Mohr („Die Bibel. Über Frauen“), Robert Steinmüller („Aphelion“) sowie Cristina Zickert, Rieke Bogena und Zora Asse vom Institut für Buchkunst („Off/On Stage“).
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