Pläne schmieden im Lockdown: Das macht Rasmus Schöll, Inhaber der Aegis Buchhandlung in Ulm. Mitte März will er im Stadtteil Söflingen eine Filiale eröffnen. „Der Bedarf ist da“, weiß Schöll, der selbst gebürtiger Söflinger ist. Immer wieder hätten Kunden und Bekannte ihm gegenüber bedauert, dass der große Ulmer Stadtteil literarisch verwaist sei.
Die Dependance zieht in die Räume des ehemaligen Cafés „Zucker & Salz“, auf rund 60 qm Ladenfläche soll künftig „ein gut ausgewähltes Sortiment angeboten werden, wie man es bereits aus der Aegis Buchhandlung in der Innenstadt kennt“. Der 33jährige Buchhändler kündigt Neuerscheinungen an, „über die diskutiert wird, ebenso wie literarische Feinheiten aus kleineren, unbekannteren Verlagen, Bibliophiles sowie ein umfangreiches Buchangebot für Familien und Kinder“. Die Filiale wird mit 1,5 Stellen besetzt sein, „in Urlaubs- und Krankheitszeiten helfen sich die Teams in der Ulmer Innenstadt und in Söflingen natürlich aus“, so Schöll weiter.
Für den 33jährigen Buchhändler, der die Ulmer Traditionsbuchhandlung Aegis 2018 übernahm und auch überregional bekannt machte, ist mit diesem Schritt eine große wirtschaftliche Verantwortung verbunden. Ginge es nicht um Söflingen, hätte er sich eine Filialgründung momentan nicht zugemutet. „Aber ich bin selbst dort aufgewachsen und freue mich, dass viele der Läden und Händler aus meiner Kindheit dort noch vorhanden sind“, so Schöll, „da schmerzt es einen leidenschaftlichen Bücherliebhaber wie mich beinahe, dass es keinen Buchladen mehr gibt.“
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