Auch im Jahr 2021 bleiben die Hallen der Leipziger Buchmesse geschlossen. Über die Absage der Messe hat zuerst die „Leipziger Volkszeitung“ berichtet.
Die Messegesellschaft hatte die Veranstaltung zunächst wegen der Corona-Pandemie vom traditionellen März-Messetermin auf Ende Mai verschoben. Aber auch dieser Termin ist wegen des weiter ungewissen Pandemie-Verlaufs und der damit verbundenen Planungsunsicherheit nicht zu halten. Betroffen sind auch die angeschlossene Manga-Comic-Con, das Buchfest Leipzig liest und die Antiquariatsmesse.
Potenzielle Aussteller hatten sich bisher auch mit Teilnahmezusagen zurückgehalten. Vergangene Woche hatte der Comic-Verlag Panini, ein Anker-Aussteller auf der Leipziger Manga-Comic-Con, sogar öffentlich gemacht, dass er vorläufig keine Messe-Teilnahmen plant. Ab dem späten Donnerstag-Nachmittag begann die Leipziger Messe ihrerseits, erste Verlage über die Entscheidung der Absage zu informieren.
Besonders bitter: Bereits im vergangenen Jahr war die Leipziger Buchmesse abgesagt worden, damals erst kurz vor der geplanten Messeeröffnung als erstes große Branchenevent in Deutschland, das wegen der Corona-Pandemie ausfallen musste. Das war kurz nach dem Start der „ersten Welle“ der Pandemie und vor der ersten Lockdown-Phase. Parallel waren damals auch die Londoner Buchmesse und die Internationale Kinderbuchmesse Bologna storniert worden und in der Folge nahezu auch alle weiteren Fach- und Publikumsveranstaltungen der Buchbranche.Angekündigt war in Leipzig für dieses Jahr ein „verfeinertes“ Konzept. Der Termin Ende Mai sollte eigentlich etwas mehr Flexibilität geben, um auch die Außenbereiche der Messe verstärkt einzubeziehen.
Lehren aus Frankfurt
Mit der frühzeitigen Absage, 4 Monate vor der geplanten Eröffnung, zieht die Leipziger Messe auch Konsequenzen aus den Erfahrungen mit der Hängepartie der Frankfurter Buchmesse 2020, die erst kurzfristig, 5 Wochen vor dem geplanten Beginn, abgesagt wurde. Die Frankfurter-Buchmesse-Leitung hatte mit politischer Rückendeckung und vor dem Hintergrund rückläufiger Infektionszahlen im Sommer lange versucht, zumindest eine stark reduzierte Präsenzveranstaltung durchzusetzen.
Ähnlich wie in Frankfurt sind jetzt in Leipzig digitale Live-Lesungen und Verlagspräsentationen vorgesehen. Auch „Common Ground. Literatur aus Südosteuropa“ wird sich in diesem Jahr rein virtuell präsentieren. Zusätzlich soll es – je nach Pandemielage – ausgewählte Präsenzveranstaltungen mit Publikum geben.
Die Absage der Messe in Leipzig passt ins aktuelle Bild der Probleme der Ausstellungsveranstalter. Jüngst hatte der Branchenverband Auma über einen Einbruch des Geschäfts um 70% berichtet. Rund 380 Messen sollten nach den Planungen der Veranstalter vom Herbst 2020 im Jahr 2021 in Deutschland durchgeführt werden. Bereits jetzt sind aufgrund der andauernden Pandemie rund 110 Messen abgesagt oder ins Jahr 2022 verschoben worden. Kürzlich wurde auch die Drupa, die Weltleitmesse für Drucktechnologien, aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie für Frühjahr 2021 abgesagt.
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