Der Blick in die Bilanzen der Langenscheidt Verlagsgruppe macht auch in diesem Jahr keine Freude: Im Geschäftsjahr 2007 lag der konsolidierte Gesamtumsatz der Gruppe nur noch bei 253 Mio Euro. Das sind 3,9% weniger als 2006. Die Enttäuschung ist besonders groß, da der geschäftsführende Gesellschafter Andreas Langenscheidt noch vor zwölf Monaten prognostiziert hatte, die Gruppe werde 2007 ein Umsatzwachstum von 3 bis 5% realisieren. Die Zahlen und Trends im Überblick:
- – Schwer zu schaffen macht Langenscheidt die Entwicklung der Mannheimer Tochter Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus (Umsatz-Minus von 14% auf 92,6 Mio Euro).
- Für den Langenscheidt-Bereich Wissen/deutsche Sprache bedeutet dies, dass der (konsolidierte) Umsatz um 5,3% auf 90 Mio Euro sank.
- Noch schlechter läuft es in den USA, wo Langenscheidt sein Hauptgeschäft mit sieben Kartografieverlagen und den „Insight“-Reiseführern macht; abgefedert wurde die schlechte Entwicklung des Geschäftsbereichs Reise/Kartografie durch die neue Verlags- und Vertriebskooperation mit Michelin. Insgesamt erreichte das Segment 2007 einen Umsatz von 73 Mio Euro und liegt damit um 10% unter Vorjahresniveau.
- Leichte Zuwächse verzeichnet der Verlag mit dem blauen „L“ auf gelbem Grund dafür in seinem Stammgeschäft mit Wörterbüchern: plus 3% auf 89,7 Mio Euro.
- Das Segment Wissen/deutsche Sprache gibt wenig Anlass zur Hoffnung, da enzyklopädische Nachschlagewerke immer stärker durch Online-Medien substituiert werden und Brockhaus sein ehrgeiziges Wissens-Portal (buchreport berichtete) auf Eis gelegt hat.
- Zuwächse sind 2008 am ehesten bei Kalendern zu erwarten: Durch die am 1. April 2008 von BIFAB mit Heye gegründete Holding hat Langenscheidt in diesem Segment Marktvolumen gewonnen.
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