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»Literaturcafe« übt deutliche Kritik am Börsenverein

Mit Forderungen nach der Öffnung des Buchhandels hat die Branche in den vergangenen Tagen erheblichen und sehr öffentlichen Druck aufgebaut. Die bisher bekannten Vorschläge für den Corona-Gipfel deuten an, dass diese Forderungen Gehör gefunden haben.

Der Börsenverein hatte gerade erst über die Bedeutung der „geistigen Tankstellen“ gesprochen. Und genau daran reibt sich Wolfgang Tischer vom literaturcafe.de erheblich. Der Börsenverein möge mit dem „Geschwurbel von geistigen Tankstellen“ auhören, schrieb er gerade. „Im März 2021 begründet der Branchenverband seine Forderung nach privilegierter Öffnung tatsächlich immer noch mit der Begründung, Buchhandlungen seien etwas Besseres als die restlichen kleinen Läden?“, so Tischer.

Die Formulierung, Menschen hätten das Bedürfnis nach Perspektivwechsel, Inspiration und gesicherte Information, sei abgehoben, schreibt Tischer. „Ausgerechnet in den Buchhandlungen“ sollten Menschen gesicherte Informationen suchen? „Vielleicht aus blutigen Psychothrillern? Aus Büchern des Kopp Verlags?“

Nichts, was in Buchhandlungen zu finden sei, sei nicht auch bei Amazon zu finden. Und gerade große Ketten wählten ihre Titel doch ohnehin eher nach Verkäuflichkeit aus und nicht nach Kultur.

Für den Buchhandel spreche viel mehr als nur ein Kulturgedanke. „Der Lockdown vernichtet Existenzen. Auch die der kleinen Buchhandlungen, die schon ohne die nicht nachvollziehbaren Schließungen oft genug um ihr Bestehen kämpfen.“

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