Kate Swann, die energische Dame auf dem Chefsessel von WH Smith, hat im Geschäftsjahr 2007/08 zwei ganz wichtige Etappenziele auf dem Weg zur finalen Neuaufstellung des Konzerns erreicht: Während unter dem Strich mit einem um 22% auf 76 Mio Pfund (96,7 Mio Euro) verbesserten Gewinn vor Steuern schon im dritten Jahr hintereinander die Post abging, legt jetzt auch der Umsatz zu. Zum Ende des Geschäftsjahres 2007/08 (30. August) hatte der britische Medienhändler mit 1,35 Mrd Pfund (1,72 Mrd Euro) ein Plus von 4% in der Kasse.
Während die umtriebige Konzernchefin noch immer an einem schlüssigen Konzept für die 557 High-Street-Läden mit einer Verkaufsfläche von insgesamt knapp 300000 qm bastelt, die im Geschäftsjahr mit 939 Mio Pfund (1,2 Mrd Euro) 2% Umsatz verloren haben, liegen die 449 Reisebuchhandlungen von WHS Travel (inklusive Autobahn-Raststätten) bereits im Plan:
- Nicht zuletzt dank der Übernahmen u.a. der Alpha-Retail-Flughafenbuchhandlungen und der Läden von UNS Group Limited kletterte der Umsatz in diesem Segment um 22% auf 413 Mio Pfund (525,5 Mio Euro).
- Der Gewinn vor Steuern legte um 14% auf 41 Mio (52,1 Mio Euro) zu.
Dass der Buchumsatz um 2% hinter dem Vorjahr zurücklag, hat Swann, Finanzchef Alan Stewart und Britanniens Verlegern nur in Maßen die Laune verdorben. Erst im laufenden Geschäftsjahr soll der seit 2006/07 systematisch in Angriff genommene Ausbau des Buchsortiments rechenbar zum Tragen kommen, hieß es bei der Präsentation.
Reine Travel-Buchläden waren erfolgreich
Und ein Schmankerl hatte Swann für die Buchverlage, in deren Bestseller-Planungen WH Smith eine Schlüsselrolle spielt, auch im Gepäck: Die neun Travel-Pilotprojekte, in denen seit einem Jahr nur Bücher verkauft werden, waren so erfolgreich, dass bis Weihnachten weitere sechs Buchspezialisten eröffnet werden. Auch ihr erklärtes Ziel formulierte die erste Frau von WHS noch einmal klar und deutlich: „Wir müssen wieder die erste Adresse für Bücher, Schreibwaren und Presse werden.“
Für das Weihnachtsgeschäft hat sich die 48-Jährige viel vorgenommen. „Der Markt ist schwierig, aber wir scheuen keine Herausforderung.“ Unmissverständliche Warnschüsse in Richtung buchhändlerischer Konkurrenz hat WHS bereits abgegeben: Noch bis Ende dieser Woche werden alle Hardcover-Bestseller zum halben Preis verkauft. Massive Fernsehwerbung zur besten Sendezeit bringt die Botschaft auch in die Wohnzimmer der Provinz.
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