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Wachsende Bedeutung: Diversität in deutschen Unternehmen

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Vielfalt fördert die Profitabilität – nahezu alle Befragten sehen hierdurch einen positiven Einfluss auf den weltweiten Firmenerfolg, das zeigt die „Diversity Management Studie“ der PageGroup. Sie wurde zum dritten Mal durchgeführt und ist eine Studienreihe, die sich mit dem Schwerpunktthema Diversität in der Arbeitswelt auseinandersetzt. Für die Studie 2021 wurden über 300 Mitarbeiter:innen aus Unternehmen in Deutschland online befragt, die für das Thema Diversity teilweise oder vollständig verantwortlich sind. Es nahmen Personen aus allen Unternehmensgrößen teil.

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:

Vielfalt ist weder ein Nischenthema noch ein kurzfristiger Trend:

  • 69% der Befragten geben an, dass Diversity in den letzten zwei Jahren ein Thema war und aktiv in die Unternehmenskultur integriert wurde.
  • Waren es bei der Umfrage 2015 noch 45%, die sich mit dem Thema beschäftigten, gab es ein rapides Wachstum zur zweiten Studie 2018 (63%).
  • Lediglich 13% der Befragten wollen sich auch in Zukunft nicht mit dem Thema beschäftigen – im direkten Vergleich eine klare Minderheit. Im Jahr 2015 lag der Anteil noch bei 35%.
  • Bereits 2018 haben 92 % der Befragten angegeben, Diversity Management als (sehr) wichtig oder äußerst wichtig für den internationalen Erfolg anzusehen. Diese Zahl steigerte sich in der diesjährigen Studie nochmals auf 94%.

Diversity Management kommt zunehmend auf Senior Management Level an und zeit die Bedeutung von Diversität für Führungskräfte:

  • 2018 lag die Verantwortung noch zu 69% bei der HR-Abteilung, aktuell nur noch zu 57%.
  • Im Senior Management Level hingegen stieg sie in den letzten drei Jahren von 22% auf 30%.

Teams, die Diversity leben, profitieren intern auf verschiedenen Arten:

  • So geben die Befragten vermehrt an, eine spannendere Arbeitsatmosphäre (53%) in gemischten Teams wahrzunehmen. 
  • Besseres Teamwork (52%) und eine stärkere Mitarbeiterbindung (50%) sind weitere Vorteile
  • Eine gesteigerte Mitarbeiterzufriedenheit geben 47% der Befragten an
  • Eine höhere Innovationskraft nehmen 27% wahr.

Mehr Führungsfrauen und ein Lob der Vielfalt

Diversity ist zum Aushängeschild vieler Unternehmen geworden:

  • Ziel ist es, attraktiver für potenzielle Kund:innen und Bewerber:innen zu werden.
  • Ähnlich wie bei den internen Erfolgen, wird auch hier die Entwicklung innovativer Lösungen und Produkte als externer Erfolgsfaktor verzeichnet und steigerte sich auf 24% (2018: 21%).

Für viele Unternehmer:innen ist klar: Diversity kann langfristige Vorteile für das Unternehmen bringen:

  • Im Fokus bleiben weiterhin die Zufriedenheit (54%) sowie die stärkere Bindung der Mitarbeiter:innen an das Unternehmen (54%).
  • Unternehmensintern soll Diskriminierung verhindert (55%) und eine bessere Zusammenarbeit in den Teams (48%) erreicht werden.
  • In der Außenwahrnehmung spielten vor allem das Employer Branding (67%), das bessere Image (35%) und die stärkere Kunden- und Dienstleisterbindung (17%) eine Rolle.

Deutsche Unternehmen legen neuen Fokus auf ihre Kommunikation, um sich mit ihrem Einsatz für Vielfalt bestmöglich zu präsentieren:

  • Sie müssen ihre Werte im Bereich Diversity nach außen kommunizieren – das wird von den nachrückenden Generationen zunehmend gefordert.
  • War früher vor allem das Gehalt ein ausschlaggebender Faktor, sich für oder gegen eine Arbeitsstelle zu entscheiden, fragen jüngere Generationen heute vor allem nach der Sinnhaftigkeit des Jobs.
  • In der aktuellen Studie sind die Top 3 Kommunikationskanäle das Bewerbungsgespräch, das Unternehmensleitbild und die eigene Webseite.
  • Ein starkes Wachstum ist im Bereich Social Media (55%) und in den Stellenausschreibungen (55%) zu verzeichnen.
  • 2018 lagen die Werte bei 51% bzw. 39%.

Diversität fördert außerdem die Zufriedenheit und bindet Mitarbeiter:innen langfristig an das Unternehmen. Um dies zu gewährleisten, gibt es Angebote zur Förderung von Vielfalt:

  • 80% der Befragten geben an, flexible Arbeitszeitmodelle zu ermöglichen
  • 50% investieren in familienfreundliche Angebote
  • Auch auf die Förderung der Akzeptanz und Toleranz von sexueller Indentität und Orientierung wird von 43% beachtet.
  • Eine sichtbare Veränderung fand bei der Umstrukturierung der Rekrutierungsprozesse (69%) statt. Dies beginnt bereits bei der Formulierung der Stellenausschreibungen, in denen gendergerechte Sprache verwendet und heteronormative Sprache vermieden wird.
  • Im Auswahlverfahren für die Jobinterviews werden vermehrt Bewerber:innen eingeladen, die keinen typischen Lebenslauf vorweisen können.
  • Bei gleicher Qualifikation werden Bewerber:innen bevorzugt, die einer Minderheit angehören

Des Weiteren werden in den Unternehmen neue Schwerpunkte gesetzt und die Themen sehr weitreichend behandelt:

  • Neben dem Einstellen von Mitarbeiter:innen mit vielfältigen kulturellen Hintergründen (90%) und den Bemühungen um ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis (78%), gewinnt auch das Thema „Integration von Mitarbeiter:innen mit Behinderung“ stark an Relevanz (47%).
  • Doch auch das Verständnis für mentale Gesundheit ist Teil der Themenaufarbeitung. Einige Unternehmen schaffen hierbei gezielt Programme im Bereich Mental Health, um konkret Unterstützung zu leisten.
  • Der offene Umgang mit LGBTQ-Themen gewinnt ebenfalls stark an Bedeutung. 54% der Befragten gaben an, sich in ihrem Unternehmen aktiv dafür einzusetzen – zumeist sind das die Unternehmen, die sich auch sonst in allen Vielfaltsbereichen stark positionieren. Eine deutliche Steigerung zur letzten Studie (33%).

„Die dritte Datenerhebung der PageGroup verdeutlicht einmal mehr den Aufwärtstrend, den Diversity Management derzeit erlebt. Gleichzeitig kristallisieren sich neue Facetten und Themengebiete heraus, die Unternehmen mit zielgerichteten Maßnahmen in der Firmenkultur implementieren müssen“, heißt es in dem Ausblick der Studie.

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