In 10 deutschen Städten startet Ebay eine Initiative zur Errichtung lokaler Online-Marktplätze, die unter dem Dach des Unternehmens präsentiert werden sollen. Zu den beteiligten Kommunen zählen die Großstädte Nürnberg, Mönchengladbach und Lübeck, aber auch kleinere Orte wie Bad Kreuznach und Gummersbach. Bis Ende 2021 sollen aber weitere Städte für das Projekt geworben werden.
Dank einer „Plug&Play“-Lösung kann Ebay die lokalen Shopping-Plattformen binnen kurzer Zeit aufsetzen, wobei das Unternehmen vor allem auf Reichweite setzt. Beteiligte Händler werden mit ihren Angeboten nicht nur auf der lokalen Plattform präsentiert, sondern können zugleich auf dem gesamten Ebay-Markt handeln. Bereits bei Ebay aktive gewerbliche Nutzer werden dabei automatisch dem jeweiligen Stadtportal zugeordnet.
Für die 10 Modellregionen hat Ebay so bereits 2,5 Mio Warenangebote ermittelt und damit ein zentrales Problem vieler anderer lokaler Online-Marktplätze umgangen, in denen die Zahl der Angebote meist nicht ausreicht, um genügend Kunden zu binden.
Mehr Händler gesucht
Neue Händler will Ebay mit verschiedenen Maßnahmen anwerben, u.a. mit einem dreimonatigen Verzicht auf die Verkaufsprovision. „In den vergangenen Monaten und Jahren stieg der Druck auf den lokalen Handel, neben stationären Angeboten auch digitale Lösungen zu finden. Gleichzeitig möchten immer mehr Menschen die Geschäfte ihrer Region gezielt unterstützen“, sagt Oliver Klinck, Geschäftsführer von Ebay Deutschland. Er sieht auch keine Konkurrenz zum stationären Handel: „Etwa die Hälfte der gewerblichen Händler bei eBay Deutschland hat auch bereits heute ein Ladengeschäft.“
Mit dem breiten Aufschlag stellt sich Ebay auch in Konkurrenz zu zahlreichen regionalen Online-Anbietern (s.Kasten). Der Handelsverband Deutschland (HDE) ist als Kooperationspartner beteiligt.
Regionale Marktplätze
Zahlreiche lokale und regionale Online-Marktplätze sind in den vergangenen Jahren in Deutschland entstanden, wobei die Bandbreite von reinen Händlerverzeichnissen über nichttransaktionale „Online-Schaufenster“ bis hin zu Online-Shops für spezifische Sortimente oder Verbundgruppen reicht. Zu den Online-Marktplätzen zählt z.B. Atalanda, das Plattformen für aktuell 9 Städte und Kommunen bereitstellt, darunter die „Online City Wuppertal“. Daneben finden sich rein lokale Plattformen wie z.B. das „Kaufhaus Mitte“, das gemeinsam mit einem Zeitungsverlag betrieben wird.
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