Der Comic-Markt hat im vergangenen Jahr 185 Mio Euro Bruttoumsatz erzielt. Das geht aus Berechnungen der von Marktforscher Media Control erfassten Handelsumsätze sowie ergänzenden buchreport-Recherchen hervor. Trotz der pandemiebedingten Einschränkungen im stationären Buchhandel und den frequenzbedingten Rückgängen im Pressevertrieb ist das Segment damit um ca. 4% gewachsen.
Verantwortlich für diese positive Entwicklung ist der Buchhandel, der inzwischen auf einen Marktanteil von ca. 47% kommt, davon 27% stationär und 20% über Onlineshops einschließlich Amazon. Damit hat sich der Buchhandelsmarktanteil in den vergangenen 5 Jahren verdoppelt.
Das jüngste Marktwachstum geht auf das Konto des Online-Handels, der auch schon vor der Pandemie an Bedeutung gewonnen hatte. Verloren haben zuletzt die Pressevertriebswege, vor allem der von den Frequenzrückgängen gebeutelte Bahnhofsbuchhandel.
Manga mit Titel- und Umsatzwachstum
Unterschiedlich entwickelt hat sich das Buchhandelsgeschäft in den verschiedenen Gattungen:
- Westliche Comics einschließlich der Graphic Novels haben keine Zuwächse verbucht. Hier wirkte sich das turnusmäßige Fehlen der im 2-Jahres-Rhythmus erscheinenden neuen „Asterix“-Bände aus (der nächste ist für den kommenden Oktober angekündigt).
- Manga, die japanische Variante, hat 2020 unterdessen ein sattes Umsatzplus von 17% erzielt.
Das Manga-Plus verteilt sich allerdings auf immer mehr Neuerscheinungen: Über die vergangenen 5 Jahre hat sich der jährliche Ausstoß an Manga-Novitäten sogar verdoppelt. Zudem spielt die Manga-Backlist eine größere Rolle als beim westlichen Comic. Manga-Marktführer Carlsen hat sein Angebot zu Jahresbeginn durch das Imprint Hayabusa erweitert.
Auch im 1. Quartal dieses Jahres haben sowohl Manga als auch die westlichen Comics weiter deutlich zugelegt. Dieses Wachstum hat sich bedingt durch den Lockdown im Januar und Februar ebenfalls online abgespielt.
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