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Verliert der Buchhandel die jungen Familien?

Der Online-Handel wächst weiterhin stärker als der stationäre Handel. Vor allem Kinderbücher und Elternratgeber werden online geshoppt. Wie kann der stationäre Buchhandel die jungen Familien zurückgewinnen?

Kinderfreundlich: Die Kinder- und Jugendbuchecken des stationären Buchhandels sollen nicht nur die Eltern, sondern auch die kleinen Leser ansprechen. (Foto: buchreport/Nicole Stöcker)

Anfang April hat buchreport im Rahmen einer Umfrage unter gut 550 überwiegend kleineren und mittleren Buchhandlungen unter anderem gefragt: Verliert der stationäre Buchhandel die jungen Familien?

  • 61% sagten Nein
  • 22% Ja
  • 17% waren sich nicht sicher.

Wie kam es überhaupt zu dieser Frage? Es gibt Indizien aus dem Einkaufsverhalten von Kinder- und Jugendbüchern. Seit einigen Jahren legt der Kinder- und Jugendbuchmarkt stetig zu und erweist sich als stabilisierendes Marktsegment. Diesem Wachstum konnte auch die Coronakrise nichts anhaben, im Gegenteil: Wie schon 2019 hat das Kinder- und Jugendbuch auch 2020 um fast 5% zugelegt. Ein Befund, der in der Branche nicht nur wirtschaftlich, sondern auch unter dem Aspekt der Leseförderung gefällt.

Aber es gibt die auffällige Schere, dass diese Kinderbuch-Konjunktur in den Vertriebswegen sehr unterschiedlich ausgeprägt ist. Zwar entwickelt sich der online generierte Umsatz ohnehin in allen Segmenten besser als der stationäre, aber in keinem Segment so signifikant wie im Kinder- und Jugendbuch. Das war bereits 2019 auffällig und ist in Zeiten der stationären Pandemie-Einschränkungen noch viel ausgeprägter:

  • 2020 lag das Kinder- und Jugendbuch in Deutschland insgesamt 4,7% im Plus, aber stationär mehr als 6% im Minus – eine Spreizung von 11 Prozentpunkten, mehr als in jeder anderen Warengruppe.
  • Im lockdowngeprägten 1. Quartal 2021 ging die Schere mit +15% versus –14% sogar 29 Punkte auseinander, auch das deutlich überdurchschnittlich.

Das heißt: Der Trend zum Online-Kauf ist bei Kinder- und Jugendbüchern deutlich ausgeprägt. Und weil Kinder- und Jugendbücher für eine bestimmte Käufergruppe stehen, lässt das folgenden Schluss zu: Für junge Familien ist der Online-Handel beim Bucheinkauf überdurchschnittlich attraktiv.

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