Aus einer Sonderauswertung der Schulleistungsstudie Pisa geht hervor: Immer weniger Schülerinnen und Schüler haben Freude am Lesen. Nur in zwei anderen Ländern nimmt die Lesefreude so ab wie in Deutschland: in Finnland und Norwegen.
Die Sonderauswertung basiert auf 2018 erhobenen Daten zur Lesekompetenz von 15-Jährigen.
Immer mehr Jugendliche lesen demnach nur noch, wenn sie müssen, egal, ob die Texte gedruckt oder digital abrufbar sind, fasst unter anderem der SPIEGEL zusammen. Dies gelte für Jungen und Mädchen gleichermaßen, und es spiele auch keine Rolle, welche weiterführende Schule sie besuchen.
Die Studie zeigt auch: Wer Print liest, liest besser als Digitalleser es tun. Weitere Befunde:
- 21% der Schülerinnen und Schüler erreicht nicht das Mindestniveau in der Lesekompetenz, das wichtig für ein selbstbestimmtes Leben und für die Teilhabe an der Gesellschaft ist.
- Nach wie vor können Mädchen viel besser lesen als Jungen. Sie verstehen und merken sich besser, was in Texten steht. Sie können Informationen besser zusammenfassen und besser beurteilen, wie glaubwürdig Quellen sind.
- Außerdem für aktuelle Diskussionen zur Digitalisierung des Schulunterrichts interessant: Nutzen Schulkinder digitale Geräte in der Schule länger, verschlechtert sich deren Leseleistung, vor allem wenn sie aus sozial benachteiligten Familien stammen. Nur, wenn Lehrkräfte digitale Medien und Geräte gezielt und auf sinnvolle Art und Weise für bestimmte Lernprozesse nutzen, kann dies die Lesekompetenz fördern.
Die gesamte Pisa-Sonderauswertung für Deutschland finden Sie hier.
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