„Zugriff schaffen!“ lautet die Parole beim Verband Bildungsmedien. Die dort organisierten Schulverlage investieren in die technische Infrastruktur für die regelmäßige Nutzung ihrer digitalen Angebote. Das Ziel: Lehrern und Schülern einen einfachen und datenschutzkonformen Zugriff auf die lizenzierten Bildungsmedien zu ermöglichen.
Die Bildungsmedienverlage bieten bereits seit längerem digitale Lehr- und Lernmedien für den Einsatz an Schulen an. Zuletzt war das Interesse für die Nutzung durch den Distanzunterricht gewachsen. Immer mehr Länder und Kommunen und auch der Bund schaffen gerade unter dem Eindruck dieser Corona-Improvisation jetzt die Voraussetzungen für eine geregelte Nutzung der digitalen Angebote.
IT-Infrastruktur für die Nutzung von Bildungsmedien
Bei dem Projekt der Bildungsverlage handelt es sich vor allem um eine Schnittstellen-Herausforderung: Bildungspolitik und Schulträger investieren in die benötigte Infrastruktur und gestalten die administrativen Rahmenbedingungen. Die Verlage versuchen ihrerseits, die technischen Voraussetzungen zu schaffen, um die digitalen Inhalte in die Schulen und zu den Schülern zu bringen.
Es gehe insbesondere um die einfache Verwaltung und Nutzung von Bildungsmedien-Lizenzen auf Schulebene, erklärt Verbandsgeschäftsführer Christoph Pienkoß das Ziel des Vorstoßes. Man wolle damit die Bemühungen von Bund und Ländern unterstützen „und einen Beitrag zur Gestaltung von interoperablen und herstelleroffenen IT-Infrastrukturen an den Schulen leisten“.
Der Verband Bildungsmedien arbeitet dafür mit dem Softwarehaus Univention (Bremen) zusammen, das unter anderem auf digitales Identitätsmanagement spezialisiert ist. Das Unternehmen soll die vom Verband betriebene Plattform Bildungslogin, auf der die Bildungsverlage schon länger digitale Inhalte bereitstellen, mit dem Identitäts- und Berechtigungs-Management von UCS@school verbinden und dann per Schnittstellen an die Schulverwaltungs- und Lernmanagementsysteme andocken. Über diese Systemlandschaft sollen Lehrkräfte vorhandene Lizenzen nutzerfreundlich per Drag and Drop einzelnen Schulklassen zuweisen können, inklusive Single-Sign-on für die Schüler.
Schulen und Verlage vernetzen
Das Projekt startet zunächst als Pilot an ausgewählten Schulen im Schuljahr 2021/2022. Im Anschluss soll Bildungslogin dann mit allen führenden öffentlichen und privaten Schulverwaltungs- und Lernmanagementsysteme verbunden werden.
Der Verband Bildungsmedien, der Branchenverband der rund 80 deutschen Bildungsmedienverlage, setzt sich nach eigenen Angaben „seit Langem dafür ein, durch interoperable Strukturen den Zugriff auf digitale Bildungsmedien für Lehrende und Lernende zu erleichtern. Mit Bildungslogin werden wir einen offenen Standard zum Datenaustausch für diesen Zugriff bereitstellen und damit den Nutzerinnern und Nutzern digitaler Materialien das Arbeiten erheblich erleichtern.“
Technologie-Partner Peter Ganten, Gründer und CEO von Univention, hat mit seinem Unternehmen und der eigens auf Schulen zugeschnittenen Lösung ucs@school bereits Erfahrungen mit dem Handling digitaler Dienste und Infrastrukturen für Schulen gesammelt: „Die Digitalisierung in der Bildung muss nach dem Ende der Pandemie weiter vorangebracht werden. Wir sehen es daher als unsere Aufgabe an, alles dafür zu tun, damit die Schulen, Schulträger und Verlage sich besser vernetzen können.“ Dafür werde eine „offene, flexible und einfach zu implementierende Lösung“ entwickelt. „Nutzerinnen und Nutzer werden schnell, einfach und datenschutzkonform auf alle für sie lizenzierten Medien zugreifen können.“
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