In den aktuellen Herbst-Programmen finden sich zahlreiche Romandebüts deutschsprachiger Autorinnen und Autoren. buchreport stellt 18 dieser Newcomer in Steckbriefen vor. Heute: Ute Mank mit ihrem ersten Roman „Wildtriebe“ (dtv).
Mein Roman in drei Sätzen
Ein alteingesessener Bauernhof, drei Frauen aus drei Generationen. Der Hof geht den Bach runter, aber die Frauen gewinnen, jede für sich, ein kleines oder auch ein größeres Stück persönliche Freiheit.
Mein Weg zu dtv
An der Hand meiner fabelhaften Agentin Vanessa Gutenkunst von der Agentur copywrite, der ich mich als komplett Ahnungslose gerne überlassen habe. Das hat mich in die Luxussituation gebracht, zwischen vier bekannten Verlagen wählen zu können. Entschieden habe ich mich für dtv.
Das Verdienst meiner Lektorin
Eine großartige und vertrauensvolle Zusammenarbeit hinzubekommen, obwohl Esther Böminghaus und ich uns coronamaßnahmenbedingt bis heute nicht ein einziges Mal persönlich begegnet sind.
Mein Eindruck von Literaturbetrieb und Buchbranche
Als Neuling auf der schreibenden Seite kann ich noch nichts Substanzielles dazu sagen. Mein Gefühl aber: eine eigene Welt mit ganz eigenen Regeln. Vielleicht ähnlich den ungeschriebenen Gesetzen auf dem Dorf? Für Außenstehende und „Zugezogene“ zunächst gar nicht so leicht zu durchblicken und zu erlernen?
Meine Lieblingsbuchhandlung
Früher die Universitäts-Buchhandlung Elwert in Marburg, inhabergeführt, heute eine Kette. Der legendäre schmale Rumpelaufzug, beinahe ein Marburger Wahrzeichen, brachte einen nicht nur in die große Taschenbuchabteilung, sondern auch von der Ober- in die Unterstadt. Den Taschenbuchladen gibt es schon lange nicht mehr und die Ladenfläche in der Oberstadt wird gerade halbiert. Eine Lieblingsbuchhandlung habe ich nicht mehr, liebe aber Buchhandlungen.
Debütantinnen und Debütanten – im buchreport.magazin 07-08/2021
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Meine Lieblingsautoren
Oft gefällt mir nur ein Roman einer Autorin oder eines Autoren, selten alle. Seit einiger Zeit bin ich sehr fasziniert von autobiografischen Romanen, besonders denen von Annie Ernaux, aber auch von Monika Helfers „Die Bagage“ oder von Sandra Hoffmanns „Paula“.
So lese ich
Fünf Bücher zugleich, bei manchen bloß den Anfang, einige halb, auch mal bloß quer, andere zwei- oder sogar dreimal.
Schreiben ist für mich
Wie das Nacherzählen eines Films, bloß dass man den Film auch noch selbst erfinden muss. Eigentlich eine unmögliche Aufgabe. Aber wenn man das Gefühl hat, es gelingt, macht es sehr glücklich.
Wenn ich nicht gerade schreibe
Tue ich das, was auch andere Leute machen, wenn sie den Schreibtisch verlassen: Nützliches (einkaufen, kochen, putzen, Steuererklärung vorbereiten …), weniger auf Nützlichkeit Bedachtes (träumen, lesen, spazieren gehen, Freunde treffen, fernsehen …)
Warum haben Sie dieses Debüt ins Programm genommen?
Ute Mank erzählt kraftvoll, zart und in überwältigenden Naturbildern von den großen Frauen- und Familienthemen: Wie wollen wir miteinander leben? Was können wir an unsere Nachfahren weitergeben? Wie gelingt es, den eigenen Lebensträumen im Einklang mit den Menschen, den Traditionen und der Natur zu folgen? „Wildtriebe“ erzählt in glasklarer Sprache und einem tief unter die Haut gehenden Ton von den Herausforderungen, Sehnsüchten und Möglichkeiten, mit denen Frauen heute und zu allen Zeiten konfrontiert sind.
Bianca Dombrowa, Programmleiterin Allgemeine Belletristik bei dtv
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