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Andreas Köglowitz: Verlag gründen 2.0 – Inhalte

Andreas Köglowitz: Verlag gründen 2.0 – Inhalte

Zu Recht wurde ich von Lesern meines letzten Blogeintrags darauf hingewiesen, wie ich denn über die Gründung eines Verlages schreiben könnte, ohne auf die Inhalte einzugehen. Auch wurde ich gefragt, wie man als neuer Verlag zu seinen Autoren käme. Dies sind berechtigte Fragen und Einwürfe.

Definitiv besteht ein Verlag nur aus seinen Inhalten. Alles Übrige ist Arbeit. Nachdem ich Letzteres bereits ausführlich behandelt habe, kommen wir nun zu den Inhalten:

Es gibt zwei Möglichkeiten, an eigene Autoren zu kommen (die Qualität lasse ich jetzt mal außen vor, da sie meist auch subjektiv ist):

  1. Über Geld
  2. Über Beziehungen bzw. Kontakte

Zu 1.:  Das Thema Geld ist schnell abgehandelt, da man sich bei mit ausreichender Investitionssumme in der Tasche einfach einen passenden Verlag mit den passenden Autoren kauft – wobei hier immer noch die Möglichkeit besteht, dass diese dann einfach zu einem anderen Verlag wechseln. Dies ist meiner Meinung nach nur der Weg gelangweilter ehemaliger Immobilieninvestoren, die nun einen auf intellektuell machen wollen. (Ich weiß, das ist nicht ganz fair gedacht).

Zu 2. : Die einzig wahre Möglichkeit, an eigene Autoren zu kommen, ist und bleibt der Weg über Kontakte. Sie wollen einen Verlag zu gründen, kennen aber keinen Autor? Vergessen Sie es. Zwar bestünde die Möglichkeit, eine Anzeige aufzugeben („Verlag sucht Autoren“), aber ich bezweifle, dass sich ein vernünftiger Autor melden darauf würde.

Sie müssen sich also vor Verlagsgründung einen Namen gemacht haben, der gute Autoren dazu bewegt, in Ihrem Verlag publizieren zu wollen. Dies kann man oft bei guten Lektoren beobachten, die einfach „ihre“ Autoren mit in den neuen Verlag nehmen.

Oder sie haben in ihrem Bekanntenkreis viele Autoren mit entsprechendem Talent („mach du das doch mit dem Verlag“). Auf diese Weise sind übrigens einige unabhängige kleine Verlage der letzten Jahre entstanden.

Wahrscheinlich gibt es noch ein paar weitere Möglichkeiten, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass Sie Inhalte vor der Gründung des Verlages benötigen, da sie die Qualität und auch Richtung des Verlags vorgeben.

Wie Sie an die Inhalte kommen, bleibt ihre Sache. Ohne Inhalte geht es definitiv nicht.

Andreas Köglowitz, früherer Verleger des UBooks-Verlags, geht im Sommer 2011 mit dem neuen Verlag Unsichtbar an den Start.

Kommentare

3 Kommentare zu "Andreas Köglowitz: Verlag gründen 2.0 – Inhalte"

  1. 5. Möglichkeit: einfach abwarten (wenn man einen Verlag gründet sollte man doch schon wenigstens den einen oder anderen Titel in Planung haben.) Autoren kommen dann meistens ganz von allein!

  2. 4. Möglichkeit: Man kennt oder sucht unzufriedene Autoren, startet mit ihnen einen „Autorenverlag“, schließt mit ihnen ein „Stillhalte-Abkommen“ für z.B. 1-2 Jahre sowie Teamarbeit (Korrekturlesen, Zuarbeit bei organisatorischen Einzelfragen z.B. Vertriebswege, Presse, Werbung). Es kann schief gehen, aber manchmal entstehen so Freundschaften fürs Leben…(Man lese darüber Bekenntnisse großer Autoren und Verleger Rowohlt,
    Thomas Mann, Secker & Warburg „Ein Beruf für Gentlemen“)

  3. 3. Möglichkeit: Sie werden selber Autor und veröffentlichen Ihre eigenen Bücher.

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