Der zum ersten Mal verliehene BücherFrauen–Literaturpreis geht an die Schriftstellerin Mely Kiyak für ihr Buch Frausein (Hanser 2020). Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung ist mit der Statuette „Christine“ verbunden, benannt nach der Schriftstellerin und Philosophin Christine de Pizan (um 1365 bis um 1430). Die Preisverleihung fand nun im Berliner Literaturhaus statt.
In dem Buch von Mely Kiyak berichtet die Ich–Erzählerin von der Selbstwerdung einer Frau mit kurdischen Wurzeln, vom Prozess des Ankommens in der eigenen Existenz als Frau und Schriftstellerin. Von Krankheit, Alleinsein und dem Entdecken der eigenen Sprache.
Ihren Weg in die Unabhängigkeit schildert Mely Kiyak „so persönlich wie übergreifend, so literarisch verdichtet wie nachvollziehbar. Mely Kiyaks Buch Frausein hat uns durch seine sprachliche Kunstfertigkeit, durch seine inhaltliche Ausrichtung und durch seine gesellschaftliche Relevanz überzeugt. Mit ihrem Buch trägt Mely Kiyak, dem Kriterium des Literaturpreises Christine gemäß, zur Gleichstellung der Geschlechter und zur Stärkung von Frauen und Mädchen bei. Ihr Buch Frausein macht Mut, den eigenen Weg zu gehen, eigenständig und unabhängig“, schreibt die Jury in ihrer Begründung.
In diesem Jahr gehören die Aviva–Verlegerin Britta Jürgs, die Buchhändlerin Susanne Martin und die Literaturwissenschaftlerin, Bloggerin und Autorin Nicole Seifert der Jury an.
Der Preis wird künftig alle zwei Jahre von den BücherFrauen verliehen. Das Branchen–Netzwerk BücherFrauen wurde 1990 nach dem Vorbild der englischen Women in Publishing (WiP) gegründet. Mittlerweile bündelt der Verein die Interessen von rund 900 Verlagsfrauen, Buchhändlerinnen, Übersetzerinnen und Frauen aus anderen Arbeitsbereichen rund ums Buch.
Bundesweit sind die BücherFrauen in Regionalgruppen organisiert. Weitere Informationen zum BücherFrauen–Literaturpreis unter: www.buecherfrauen.de/ueber–uns/buecherfrauen–literaturpreis
Jahrestagung
Zugleich fand vom 5. bis zum 7. November die Jahrestagung der BücherFrauen statt. Sichtbarkeit und Diversität waren dabei die beiden Hauptthemen der digitalen Jahrestagung.
Zudem standen Posten zur Wahl: Neue Vorstandvorsitzende ist Marianne Eppelt. Eppelt hat Philosophie und Osteuropastudien sowie slawische Sprachen in Hamburg und Berlin studiert und ist heute als freie Lektorin, Texterin und Projektmanagerin in Leipzig tätig. Bei den BücherFrauen hatte sie unter anderem von 2016 bis 2019 die Messekoordination inne und war zudem bis 2021 Sprecherin der Regionalgruppe Mitteldeutschland.
Das Amt der Schriftführerin (und damit auch das der 2. Vorsitzenden) bekleidet ab sofort Celina Eckert. Nina Greimel wurde in das Amt der 2. Pressesprecherin gewählt.
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