Am Mittwoch stellten die künftigen Regierungsparteien ihren Koalitionsvertrag vor. Darin finden sich einige Punkte von Interesse für die Buchbranche (buchreport berichtete).
Die Initiative „Fair Lesen“ hat vor allem das große Thema Onleihe verfolgt und „begrüßt“ die im Koalitionsvertrag gewählten Formulierungen nach einem „fairen E-Lending“.
Die Initiative sieht eine „klare Haltung zur Beibehaltung der Entscheidungsfreiheit“ von Autoren und Verlagen. Im Willen, faire Rahmenbedingungen zu schaffen, müsse der Weg weg von einer gesetzlichen „Zwangslizenz“ führen, so die unveränderte Haltung.
Insbesondere das Thema der Vergütung von Autoren und Verlagen steht her im Blick. Um das zu erreichen, müssten letztlich die Budgets der Bibliotheken angepasst, also erhöht werden. Im Wortlaut: „Schon 2020 deckte die digitale Leihe mit 30,2 Mio. entliehenen Titeln ca. 46% aller rund 66 Millionen konsumierten E-Books im Jahr 2020 ab – knapp die Hälfte aller in Deutschland gelesenen E-Books werden folglich bereits über Öffentliche Bibliotheken abgerufen. Gleichzeitig wurde nur ein Erlös von 16,1 Millionen Euro erwirtschaftet; dies entspricht ca. 6% des gesamten E-Book-Marktes.“
Mit einer Erhöhung der Budgets könne dann sichergestellt werden, dass am Ende genug Geld für die Lizenzgeber und Autoren zur Verfügung steht.
„Der Chance, faire Lizenzmodelle zu entwickeln, die den Bibliotheken ermöglichen, sich digital weiterzuentwickeln, ohne die Märkte und Erlösstrukturen der Verlags- und Buchhandelsbranche zu gefährden, sehen wir dankbar entgegen“, heißt es.
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