Schon im Januar hatte das Konsumbarometer des Handelsverbands Deutschland (HDE) nichts Gutes für das erste Quartal vermuten lassen. Dieser Eindruck verfestigt sich mit Blick auf das aktuelle Barometer aus dem Februar: Das aktuelle Infektionsgeschehen und die anhaltenden Corona- Maßnahmen verpassen der Verbraucherstimmung im Februar einen weiteren Dämpfer.
Wie aus dem HDE-Konsumbarometer hervorgeht, fällt der Index bereits den dritten Monat in Folge. Zurückhaltend zeigen sich Verbraucherinnen und Verbraucher insbesondere mit Blick auf geplante Anschaffungen und die Konjunkturerwartungen. Zu Beginn des Jahres 2022 ist daher mit eher verhaltenem privaten Konsum zu rechnen.
Die Anschaffungsneigung bricht im Vergleich zum Vormonat ein und erreicht einen Allzeit-Tiefststand. Angesichts fehlender Konsumanlässe, pandemie-bedingter Einschränkungen beim Einkaufen vor Ort und der Unsicherheit bezüglich der weiteren Corona-Entwicklung sehen Verbraucherinnen und Verbraucher von größeren und verschiebbaren Anschaffungen ab, schreibt der HDE.
Auch die Sparneigung verringert sich. Zwar wollten die Verbraucher in den nächsten Wochen weniger Einkommen in den Konsum investieren, gleichzeitig aber auch weniger Geld auf das Sparkonto legen, heißt es weiter. So ergebe sich auch angesichts der zuletzt positiven Einschätzung der Einkommenssituation kein konsistentes Bild. Die eigenen Einkommenserwartungen steigen im Vergleich zum Vormonat und zum Vorjahr.
Handelsverband Deutschland: Privater Konsum wird sich verhalten entwickeln
Kritisch blicken Verbraucher auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung. Ihre Konjunkturerwartungen trüben sich bereits seit dem Sommer 2021 immer weiter ein. Dieser Negativtrend hält weiter an. Vor dem Hintergrund der aktuellen Infektionswelle gehen Verbraucher wie auch die Wirtschaftsforschungsinstitute nicht von einer baldigen Konjunkturerholung aus. Zudem drücken die hohe Inflationsrate und die Erwartung zunehmender Preissteigerungen auf die Verbraucherstimmung.
Das neue Jahr beginnt mit pandemiebedingt eingetrübter Stimmung unter Verbraucherinnen und Verbrauchern. Aufgrund des markanten Einbruchs der Anschaffungsneigung ist im ersten Quartal von einer verhaltenen Entwicklung des privaten Konsums auszugehen. Eine Trendumkehr ist erst mit Auslaufen der aktuellen Corona-Welle und nachlassendem Infektionsgeschehen zu erwarten.
Das HDE-Konsumbarometer erscheint monatlich und basiert auf einer Umfrage unter 1.600 Personen zur Anschaffungsneigung, Sparneigung, finanziellen Situation und anderen konsumrelevanten Faktoren. Es bildet nicht das aktuelle Verbraucherverhalten ab, sondern die erwartete Stimmung in den kommenden drei Monaten.
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