Wissenschaftsverlage zählten mit ihren kleinauflagigen Titeln zu den ersten Verlagskunden von Print-on-Demand (PoD), dem flexiblen Digitaldruck, bevor auch Publikumsverlage die Vorzüge entdeckten. Dass das Verfahren an Relevanz gewonnen hat, zeigen auch die Investitionen der Buchgroßhändler Libri und Zeitfracht, die PoD-Produktionen in ihre Lagerlogistiken in Bad Hersfeld und Erfurt integriert haben.
Von den Zeitfracht-Diensten macht jetzt der Wissenschaftsverlag De Gruyter stärker Gebrauch:
- Neben Paperbacks, die nur ein sehr eingeschränktes Spektrum des Verlagsprogramms abdecken, produziert Zeitfracht für De Gruyter jetzt auch Hardcover in Erfurt.
- Versprochen wird, dass Buchhandlungen und andere Kunden, die die Titel über Zeitfracht bestellen, diese „um mehrere Tage schneller“ bekommen.
- Insgesamt sind etwa 34.600 Titel aus dem De Gruyter-Programm über PoD verfügbar.
„Die größte Herausforderung im Print-to-Order-Geschäft für Hardcover-Ausgaben ist immer noch die lange Bearbeitungszeit zwischen Auftragseingang und dem Versand. Wir reden hier noch immer von 72 bis 96 Stunden. Aus dem Grund werden die Frontlist-Titel zwar meist im Digitaldruck, jedoch in Kleinstauflagen produziert. Nach etwa 12 Monaten geht ein Großteil der Titel in das PoD-Programm über“, erklärt Alexander Faust, Director Production + Internal Operations.
Über 90% der wissenschaftlichen De Gruyter-Titel werden demnach im Digitaldruck hergestellt. Ein Großteil wird an Standorten von CPI produziert. Die Druckereigruppe ist es auch, die zum Jahresanfang Canon in der Druckhalle von Zeitfracht abgelöst und das PoD-Angebot dort um die Hardcover-Produktion erweitert hat.
De Gruyter hatte zuletzt im Herbst vergangenen Jahres den Abschluss seines Projektes De Gruyter Book Archive bekannt gegeben, mit dem über 53.000 Titel des bis 1749 zurückreichenden Verlagsarchivs digitalisiert worden sind. Alle gescannten und katalogisierten Titel sind seitdem digital auf degruyter.com und als Print-on-Demand-Buch verfügbar.
Buchdruck beim Barsortiment
Große Titelvielfalt, weiterhin schnelle Belieferung, aber weniger Kapitalbindung und Ressourcenverschwendung: Die großen Buchlogistiker investieren in Print on Demand (PoD), den Druck nach Bedarf per Digitaldruck.
- Zeitfracht bietet mit der Buchdruckgruppe CPI die PoD-Produktion am Logistikstandort Erfurt an. CPI hat die Produktion Anfang 2022 von Canon übernommen und das Angebot um die bisher im PoD nicht angebotene Hardcover-Produktion erweitert.
- Wettbewerber Libri und dessen Schwesterunternehmen Books on Demand (BoD) haben in Bad Hersfeld einen zweistelligen Mio-Betrag in das neue Druckzentrum ‧Plureos investiert, um die PoD-Produktion von BoD direkt mit der Libri-Barsortimentslogistik zu verbinden.
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