WordPress das „MS Word des Web-Publishings“ zu nennen, ist wenig übertrieben. Das Open-Source-Blogsystem ist in seiner Grundausstattung so einfach und für Redakteure so bedienbar, dass es auch für komplexe Projekte gern eingesetzt wird. Und in WordPress steckt noch mehr.
Roman Schurter zeigt im IT-Channel von buchreport.de, wie sich Datenbank-Inhalte unter Einsatz von Plug-ins in WordPress-Seiten integrieren lassen.
WordPress ist von Haus aus ein Blog-System. Mit den Jahren hat es sich zum CMS gemausert, das aber in seiner Grundausstattung immer noch primär zwischen chronologischen Posts und statischen Seiten unterscheidet. Zu diesen zwei Content-Typen gibt es Taxonomien, namentlich die Kategorien und Schlagworte. That’s it.
Dabei kann WordPress eigentlich viel mehr. Da im Hintergrund alles in einer Datenbank gespeichert wird, lässt sich diese Datenbank beliebig mit weiteren Inhaltstypen, Metadaten und Inhaltsfeldern erweitern. Und wie in jeder Datenbank lassen sich diese Daten verknüpfen, automatische Berechnungen durchführen und daraus dynamische Inhalte für Webseiten generieren.
Beispiel gefällig?
Das tönt alles ein wenig theoretisch? Hier kann ich Ihnen ein Beispiel zeigen, wie ich auf unserer Firmen-Homepage mit dynamischem Inhalt arbeite. Ich habe für alle Team-Mitglieder einen eigenen Content-Typ erstellt. Zu jedem Edupartner hab ich über diverse eigene Datenbank-Felder Informationen zusammengetragen: Mail, Telefon, Social-Media-Links – aber auch je drei Dinge, die man über die Person wissen sollte. Aus diesen Informationen generiert mir WordPress für jedes Team-Mitglied automatisch eine Porträt-Seite (s. auf dem Foto rechts).
Auf der Teamseite habe ich ein dynamisches Grid erstellt (links), das ebenfalls aus der Datenbank gefüttert wird. Da bei jedem Mitglied in einer eigenen Taxonomie auch erfasst wird, für welche Abteilung er/sie arbeitet, kann ich dieses Grid über diese Metadaten auch filtern.
Wer gerne codet, kann diese Funktionen direkt in der Datenbank einpflegen und in WordPress integrieren. Es gibt aber auch zwei hervorragende Plug-ins, die einem diese Arbeit abnehmen:
ACF – Advanced Custom Fields
Advanced Custom Fields (ACF) gibt es seit etwas mehr als zehn Jahren. Am Anfang stand ein Plug-in, mit dem man zu den bestehenden WordPress-Inhaltstypen „Seite“ und „Beitrag“ eigene Datenfelder hinzufügen konnte. Später wurde das Plug-in um viele Funktionen erweitert, und es hat sich eine große Community gebildet, die rund um ACF mit weiteren Plug-ins weitere Funktionen bereitstellt.
Das führt dazu, dass man mit ACF zwar alles machen kann, dass man sich aber die nötigen Erweiterungen und Informationen etwas zusammensuchen muss. Die Community hat zudem letztes Jahr einen kleinen Schock verpasst bekommen, weil der Entwickler von ACF die Rechte an seinem Plug-in verkauft hat. Zwar sind keine Änderungen im Preismodell geplant, solche Übernahmen lösen aber immer Unsicherheit aus.
ACF ist eine solide und gute Wahl, wenn man in WordPress mit dynamischen Inhalten arbeiten möchte. Simea Ulrich und das Team von Morntag setzen das Plug-in intensiv ein.
Crocobloc JetEngine
Ich habe vor einigen Jahren die JetEngine von Crocobloc für mich entdeckt und mir eine Lizenz beschafft. Hier bekommt man alle Funktionen aus einer Hand. Das Plug-in wird laufend weiterentwickelt und mit immer neuen Funktionen ausgestattet. Der Support ist flink, die Dokumentation gut. Dafür zahlt man seinen Preis, der ist es mir aber wert.
JetEngine war zu Beginn vor allem auf Elementor-User ausgerichtet. In den letzten Monaten bemüht sich Crocobloc aber, alle Funktionen auch in Gutenberg zur Verfügung zu stellen. Mit dem letzten Update sind da wieder ganz viele, beeindruckende Möglichkeiten hinzugekommen.
Mit dem Einsatz von JetEngine hat sich meine Arbeit in WordPress verändert. Ich denke viel häufiger über Datenbankfunktionen, modulare Inhalte und clevere Verknüpfungen nach. WordPress dient mir dann „nur“ noch zur Darstellung meiner Datenbankstrukturen – wobei hier die Designarbeit dank Elementor und den JetEngine-Widgets leicht von der Hand geht.
Do it yourself!
Möchten Sie in WordPress selbst mit dynamischem Content arbeiten? Dann habe ich einen aktuellen Tipp:
Auf dem YouTube-Kanal von WPTuts lief kürzlich eine gute (englischsprachige) Serie, in der alle dynamischen Funktionen von WordPress gezeigt werden. Der Host Paul C. zeigt auf sehr verständliche Art am Beispiel einer Immobilienseite alle Funktionen von JetEngine. Wer dem Tutorial folgt, kann die Funktionen problemlos auch mit ACF umsetzen und wird nachher WordPress in einem ganz anderen Licht betrachten.
Mit freundlicher Genehmigung von Publishingblog.ch.
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