Im Umfeld des Sortimentsbuchhandels knirscht es gewaltig. Neben der Krise des Warenhauses, in denen sich auch Bücher zuletzt sehr schwergetan haben, signalisiert jetzt auch der Schmalspurbuchhandel, dass sein Konzept in dieser Form nicht aufgeht. In der deutschen Weltbild-Kette, mit 258 Filialen bundesweit flächendeckend bis hin zu kleineren Mittelstadtlagen aktiv, erfolgt ein radikaler Personalschnitt, verbunden mit einem neuen „Systemkonzept“: Die Zahl der Mitarbeiter wird laut Mitteilung des Weltbild Plus Medienvertriebs um 322 oder 20% auf 1250 Arbeitsplätze reduziert. Zahlreiche der verbleibenden Vollzeit- Mitarbeiter haben offenbar zudem Änderungskündigungen zur Halbierung ihrer Arbeitszeit erhalten.
Im Ergebnis sollen die 258 deutschen Filialen zum Wechsel des Geschäftsjahres (30. Juni) auf ein noch stärker „selbstbedienungsorientiertes Konzept“ umgestellt werden. Die weitgehende Beschränkung auf die Besetzung der Kasse geht mit einem Ausbau der zentralen Steuerung bei der Bestückung einher.
Begründet wird der mit erheblichen Einsparungen der Personalkosten verbundene Systemwechsel zu lupenreinen Discountshops mit Umsatzrückgängen und Veränderungen innerhalb des Multichannel- Ansatzes: Die Verlagerung von Umsätzen ins Internet mache die Restrukturierung „zwingend erforderlich“, um den Systembuchhandel auf Dauer wirtschaftlich erfolgreich zu führen, lässt sich Weltbild Plus-Geschäftsführer Stefan Höllermann zitieren.
Mehr zum Thema im neuen buchreport.express 23/2009, der morgen erscheint (hier das Inhaltsverzeichnis).
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