Haufe hat als Pionier früh begonnen, sein publizistisches Geschäft zu transformieren. In einem neuen Geschäftsbereich soll Iris Bode Inhalte-Geschäft und verwandte Softwaretools jetzt gemeinsam auf die nächste Ebene heben.
„Meine größte, aber auch spannendste Aufgabe ist es, die Zukunft zu gestalten.“ Mit diesem etwas nebulösen, aber bedeutungsmäßig hoch aufgehängten Satz beginnt Iris Bode, ihre Mission bei der Freiburger Haufe Group zu beschreiben. Die Medienmanagerin hat zuvor bei Publikums-Medienhäusern wie Axel Springer und der Handelsblatt-Gruppe die Transformation von Print zu Digital vorangetrieben und die Kundendenke forciert. Seit November 2020 ist sie nun bei Haufe, wo sie zunächst den Geschäftsbereich des Editorial Departments und Publishings sowie den Buchhandelsvertrieb Buchhandel leitete. Seit Jahresanfang steht sie an der Spitze der neu formierten Geschäftseinheit Content & Solutions, in der das Inhalte-Geschäft zusammen mit nutzwertigen, software-basierten Lösungen vom „Zeugnismanager“ bis zum „Kündigungscheck“ weiterentwickelt werden soll.
Mission: Vom Inhalt zur Lösung
Nutzen stiften wollten Anbieter von Fachmedien schon immer. In der digitalisierten Arbeitswelt ihrer Zielgruppen bekommt dieser Anspruch aber eine neue Qualität: Weniger bloßes Wissen ist gefragt, sondern unmittelbare Unterstützung bei der Arbeit durch nützliche, einfach bedienbare Software-Tools.
Viele dieser Lösungen basieren auf klassischen Fachinformationsangeboten. Dass etwa Formularbücher, also zwischen Buchdeckel gepackte Textbausteine und Vertragsklauseln, nicht der Weisheit letzter Schluss sind, war früh klar. Die Evolution der Produktwelt begann in den 1990ern, als den Büchern Datenträger beigegeben wurden, um für weniger Medienbruch und Effizienzverluste zu sorgen. Heute sind die Hilfen aufgegangen in Software, die den gesamten Erstellungsprozess von Verträgen und anderen Dokumenten abbildet. Weitere Potenziale sollen mit der nächsten Generation digitaler Lösungen gehoben werden.
Bode und ihre 380 Mitarbeitenden der Einheit Content & Solutions an mehreren Standorten treibt vor allem die Frage um, was Kunden benötigen – Inhalte, Software-Lösungen, eine Mischung aus beidem. Die Antwort auf die Frage bestimmt in allen Fachmedienhäusern, wie relevant die Transformation des Geschäfts ist und in welcher Geschwindigkeit sie vorangetrieben werden muss. Haufe will seinem Ruf als Vordenker auch weiter gerecht werden: Man wolle Standards schaffen, „die den Anforderungen unserer Zielgruppen nicht nur gerecht werden, sondern ihnen zuvor kommen“, sagt Bode. Im Interview erklärt sie den strategischen Überbau, an welchen Stellen intern geschraubt wird und wieso Haufe in diesem Jahr trotz strategischer Fokussierung auf Software-Lösungen zur Frankfurter Buchmesse zurückkehren wird.
»Wir haben das klare Ziel, mit unseren Lösungen Standards zu schaffen, die den Anforderungen unserer Zielgruppen nicht nur gerecht werden, sondern ihnen zuvor kommen.«
Sie waren bei Axel Springer, der „FAZ“ und der „Handelsblatt“-Gruppe. Wie anders tickt die Fachinformation?
Das stimmt, ich habe vorher im Bereich der Publikumsmedien gearbeitet. Allein dadurch, dass wir mit Haufe in der B2B-Welt unterwegs sind, ist das Geschäft nicht vergleichbar. Wir bewegen uns hier wesentlich stärker im Bereich der Must-Have-Produkte, weil unsere Kundinnen und Kunden Softwarelösungen, Fachwissen und andere spezialisierte Angebote für ihre Arbeit benötigen. Dagegen ist es ein Stück weit austauschbar, welche Zeitung oder welches Online-Nachrichtenportal man liest, um sich auf dem Laufenden zu halten.
Vergleichbar sind dagegen die Herausforderungen der Digitalisierung und der Wille, die Transformation zu beschleunigen. Auch die großen Medienhäuser haben sehr früh in die Digitalisierung investiert, Software spielt dort aber naturgemäß keine so große Rolle wie mittlerweile in der Haufe Group.
Was sind Ihre größten Herausforderungen bei Haufe?
Meine größte, aber auch spannendste Aufgabe ist es, die Zukunft zu gestalten. Wir haben die Business Group Content & Solutions, die ich verantworte, erst zum Jahresanfang gegründet und müssen sie jetzt strategisch weiterentwickeln. Es geht vor allem darum, die Vorteile herauszuarbeiten, die die Kombination von Inhalten und Lösungen bringt.
Wir kommen wie alle Fachverlage klassisch vom Lesen und Informieren. Der Trend geht aber dahin, auf Basis unseres Fachwissens neue Angebote zu entwickeln, die die Anliegen und Probleme unserer Zielgruppen direkt lösen. Wir liefern nicht nur Wissen, sondern gestalten für sie den Weg vom Informieren zum Lösen.
An welcher Wegmarke stehen die Kunden?
Jetzt weiterlesen mit
Mehr Hintergründe. Mehr Analysen. Mehr buchreport.
Zugang zu diesem Angebot vorhanden? Loggen Sie sich hier ein.
Hilfe finden Sie in unserem FAQ-Bereich.
*alle Preise zzgl. MwSt.
Nicht das Richtige dabei? Alle Angebote vergleichen
Kommentar hinterlassen zu "Neue Produkte: Immer einfacher und eleganter"