Bei Borders UK kommt keine Ruhe ins Haus. Es ist noch keine zwei Jahre her, dass Luke Johnson und seine Investmentfirma Risk Capital Partners den britischen Großbuchhändler von der amerikanischen Borders Group übernommen haben, doch dem Geschäftsmann, der zugleich auch Chairman des Fernsehsenders Channel 4 ist, scheint der Spaß an Büchern schon wieder vergangen zu sein. Auf der Insel pfeifen es die Spatzen von den Dächern, dass er aus dem Buchgeschäft wieder aussteigen will.
Zwar hüllen sich sowohl Johnson als auch Chief Executive Philip Downer resolut in Schweigen, doch die Zeichen stehen unübersehbar an der Wand:
- Seit Mai sichten die Unternehmensberater von RSM Bentley Jensen die Bücher, angeblich mit dem Auftrag, unprofitable Filialen in Einkaufszentren auf der grünen Wiese möglichst unaufwendig und kostengünstig zu schließen.
- Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass zusätzlich die Investmentfirma Clearwater Corporate Finance (CCF) angeheuert wurde, um „finanzielle Möglichkeiten“ auszuloten, was in der britischen Buchbranche als klares Verkaufssignal gedeutet wird.
Seit der Übernahme von Borders im September 2007 zum Schnäppchenpreis von 20 Mio Pfund hatten Johnson und Downer zielstrebig damit begonnen, den mit einem Umsatz von 223 Mio Pfund (2007) drittgrößten Buchhändler im Königreich zu restrukturieren und die Geschäftszahlen mit dem Rotstift zu maximieren. Zwar wurden u.a. eine effektive Warenwirtschaft und ein Online-Shop installiert, das Bestellwesen neu aufgestellt sowie unrentable Läden abgestoßen, doch schreibt die Buchkette mit ihren 51 Filialen unter dem Strich angeblich weiter rote Zahlen.
aus: buchreport.express 24/2009
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