Thalia wächst stärker als die Branche

Ingo Kretzschmar (Foto: buchreport)

Thalia kann trotz schwieriger Marktbedingungen weiter deutlich zulegen. Ingo Kretzschmar, Vorsitzender der Geschäftsführung, zog eine positive Bilanz des Geschäftsjahrs 2021/22:

• Der stationäre Buchhandelsmarktführer steigerte den Umsatz der Plattform Thalia – alle Partnerunternehmen wie z.B. Osiander mitgerechnet – in der DACH-Region auf 1,6 Mrd Euro und damit um 25% gegenüber dem Vorjahr bzw. um rund 50% zur Vor-Corona-Zeit.
• In Deutschland und Österreich erwirtschaftete Thalia (exklusive Partnerunternehmen) einen Umsatz von 1,3 Mrd Euro – ein Plus von 21% im Vorjahresvergleich sowie um 41% zum Vor-Corona-Niveau.

„Wir gehen gestärkt aus nahezu drei Jahren Pandemie hervor. Mit dem konsequenten Ausbau unserer Omni-Channel-Strategie haben wir die richtigen Weichen gestellt, um auch unter schwierigsten Marktbedingungen spürbar weiter zu wachsen“, so Kretzschmar. Thalia habe seine Marktführerschaft im vergangenen Geschäftsjahr über alle Kanäle hinweg deutlich ausgebaut, trotz vieler Herausforderungen wie Pandemie, Energiekrise und Inflation. Allerdings habe man wegen der Corona-Pandemie auch 65 Mio Euro Umsatz bezogen auf die letzten 3 Geschäftsjahre verloren.

Weitere Kennzahlen:

• Geschäft in Deutschland: In Deutschland überspringt der Thalia-Umsatz erstmals die Milliarden-Marke und liegt nun bei 1,1 Mrd. Euro – ein Zugewinn von 25% gegenüber dem Vorjahr und 47% zur Vor-Corona-Zeit.
• Stationäres Geschäft: Im abgelaufenen Geschäftsjahr legte der stationäre Umsatz um 33% zu und bleibe mit einem Minus von rund 3% auf vergleichbarer Fläche nur noch leicht unter dem Vor-Pandemie-Niveau.
• E-Commerce: Das Online-Geschäft in Deutschland wuchs erneut um 13%, im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit verbuchte Thalia beim Umsatz in diesem Bereich eine Steigerung von 137%.
• Marktanteile: Im gesamten Buchmarkt baute Thalia seinen Anteil in Deutschland im vergangenen Jahr um 4% auf 22% aus. Mit Blick auf das stationäre Geschäft führt Thalia mit 25%. Besonders dynamisch sei die Entwicklung beim Verkauf über den Online-Kanal gewesen: Mit 20% habe das Unternehmen innerhalb von drei Jahren seinen Marktanteil nahezu verdoppelt.
• Digitale Sortimente: Nach einer erhöhten Nachfrage nach E-Books und Hörbüchern während der Pandemiejahre sei die Entwicklung der digitalen Sortimente im abgelaufenen Geschäftsjahr „weiterhin gut“. So sei der E-Book-Umsatz leicht um 3% gestiegen und der Marktanteil bleibe mit 23% auf hohem Niveau stabil zum Vorjahr. Der Hörbuch-Umsatz bei Thalia sei deutlich gewachsen um 32%.

Das Filialnetz von Thalia ist im vergangenen Jahr um rund 20 Standorte gewachsen. Dabei lege man weiter den Fokus auf Omni-Channel, sagt Kretzschmar: Das stationäre Geschäft sei eng mit dem Online-Shop und der App verzahnt. Bereits jeder vierte Kunde nutze die Möglichkeit, online zu bestellen und seinen Einkauf in einer Thalia-Filiale abzuholen. Zugleich verweist Thalia durch QR-Codes in den Buchhandlungen auf speziell kuratierte Seiten im Online-Shop.

Zum Nebenmarkt-Geschäft: Mit Thalia Retail Concepts bietet Thalia Shop-in-Shop-Lösungen, Regal- und Aktionsflächen vor allem im Lebensmittelhandel und in Drogeriemärkten an, die „von der Kundschaft sehr gut angenommen“ würden. Insgesamt werden in Deutschland und Österreich mehr als 4.000 Standorte beliefert. Rund 200 neue Standorte sind im letzten Jahr hinzugekommen.

Ingo Kretzschmar: »Das regionale Angebot ist die stationäre Chance«