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BoD-Chef Marko Kuck spricht über Pläne und Ideen

Marko Kuck. (Foto: buchreport/cs)

Die 100 Tage im Amt hat Marko Kuck lange hinter sich. Der neue BoD-Chef ist seit Juli in Amt und Würden, er übernahm den Job vom bisherigen Sprecher der Geschäftsführung Gerd Robertz. 

In Frankfurt begleitete er am Stand seine erste Buchmesse im neuen Amt und sah sich dort gleich großem Interesse gegenüber. Eine seiner ersten Amtshandlungen war eine allgemeine Preiserhöhung im Bereich des Selfpublishing. Das habe man erst mit den Autorinnen und Autoren besprochen, die naturgemäß höhere Preise eher fürchten – zumal viele aus dem E-Book-Bereich kommen, in dem Preise um 0,99 Euro eher die Regel als die Ausnahme sind. 

Kucks Argument, zumindest eines davon: Im allgemeinen Preis-Leistungsverhältnis stehe das Buch allemal „super“ da im Vergleich zu Kino oder anderen Freizeitevents. 

Auf höhere Grundpreise reagieren viele Autoren mit einem knapperen Buchumfang – das ist die Beobachtung bei BoD. Autoren schrieben nun vielleicht etwas achtsamer, mutmaßt Kuck. Und die Erkenntnis greife um sich, dass viele Themen auch etwas kompakter darzustellen seien. Dass BoD mit seinem Durchschnittspreis derzeit etwas stärker als der Gesamtmarkt wachse, wertet Kuck als „Time Lag“. BoD sei einfach etwas schneller, aber auch bei anderen Verlagen sei nun ein Preissprung zu sehen. Und natürlich: Es helfe alles nichts, Preissteigerungen bei Papier müssten auch bei BoD weitergegeben werden. Auch wenn das Unternehmen dank hoher Standardisierung bei Papieren und Formaten etwas besser planen kann. 

Audiobooks im Fokus

Print und E-Book: Das Geschäft läuft. In den Fokus werde 2023 aber auch das Thema Audiobooks rücken. BoD werde die Produktion übernehmen, der Vertrieb erfolgt mit dem Partner Zebralution auf alle relevanten Plattformen von Audible über Bookbeat bis zu Spotify. 

Zudem wolle BoD seine Autoren auch noch stärker im Schreibprozess unterstützen. In Deutschland wurde dazu WriteControl eingeführt, eine Schreibplattform, die von der Plot- und Figurentwicklung bis zu Grammatik- und Wörterbüchern viele Tools anbietet.

BoD startet Schreibplattform WriteControl

Das Ziel: BoD wolle eine Art „Lebenswelt für Autoren“ bieten. Und weitere Potenziale will das Unternehmen ebenfalls erreichen: Gerade im Vermarktungsbereich wünschten sich viele Autoren noch mehr Unterstützung. „Das ist ein Feld, in dem wir noch stärker werden können“, so Kuck. 

 

Kommentare

1 Kommentar zu "BoD-Chef Marko Kuck spricht über Pläne und Ideen"

  1. Im Preis-Leistungsvergleich steht das Buch „Super“ da im Vergleich zu Kino und anderen Events?!?!?!? Sorry, aber ich glaube, hier haben einige noch immer nicht begriffen, was da abgeht: Buchkäufer hat man seit Jahrzehnten durch stetig fehlende Preisanpassungen und das „Billig-Image“, das Büchern leider anhaftet, antrainiert, Bücher als „Billig-Produkte“ anzusehen. Obwohl sie oft wertvolles Wissen liefern, sind sie den Käufern nicht mal so viel wert wie eine Kinokarte. Ich erinnere mich an den Geschäftsführer mit 150.000 EUR Jahresgehalt, der mir sagte: Mehr als 25 EUR gebe er nie für ein Buch aus, das wäre ja sonst Abzocke. Liebe Buchbranche, du hast es seit Jahrzehnten verpennt, deine Bücher als hochwertige und hochpreisige Produkte am Markt zu platzieren und bei Käufern das entsprechende Bewusstsein dafür zu schaffen, damit sie bereit sind, hohe Preise zu bezahlen!!!!! Derselbe Geschäftsführer, der sich weigert, Bücher zu kaufen, die mehr als 25 EUR kosten, hat in der Garage eine Karre für 75.000 EUR stehen. Die war aber im Unterschied zu ein paar Fachbüchern jenseits der 25 EUR nicht „zu teuer“. Wann wacht die Buchbranche endlich auf und kommt aus ihren antrainierten Minderwertigkeiten mit Mindestpreisgarantie endlich heraus? Wann schafft sie es endlich, Bücher als hochwertige Produkte entsprechend hochpreisig zu platzieren? Ich warte seit genau 32 Jahren darauf und hoffe, es noch zu erleben, bevor ich einst ins Gras beiße.

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