Gegen den Trend der Rabattschlachten, mit denen derzeit in vielen Branchen die Kunden bei Kauflaune gehalten werden, setzt die Buchbranche einen bemerkenswerten Kontrapunkt: Ausgerechnet in der Weltwirtschaftskrise werden bei Büchern kleine, unspektakuläre Preiserhöhungen durchgesetzt. Das zeigt eine Auswertung des aktuellen buchreport-Umsatztrends:
- Nach sieben Monaten weist die kumulierte Umsatzentwicklung weiterhin ein Plus von 2,3% gegenüber dem Zeitraum Januar bis Juli 2008 aus.
- Diese Entwicklung geht keineswegs auf eine vermehrte Nachfrage und entsprechend höhere Verkaufszahlen zurück: Der Absatz hat stagniert.
- Der positive Trend speist sich vielmehr aus jenen 27 Cent, die an der Kasse im Schnitt pro Buch mehr erlöst wurden.
Mit diesen 27 Cent Aufschlag kostet ein Buch jetzt durchschnittlich 11,55 Euro. Das ist ein Plus von 2,4% gegenüber dem Vorjahr und damit genau auf der Linie des Zuwachses, den der Sortimentsbuchhandel bisher erzielt hat.
Die in der Branche lebhaft diskutierten und als überfällig bewerteten höheren Buchpreise zeigen damit ausgerechnet in schwierigem wirtschaftlichem Umfeld ihre positive Hebelwirkung.
Der Trend zieht sich durch fast alle Warengruppen und könnte sich sogar noch verschärfen, weil die Taschenbuch-Novitäten erst in den letzten beiden Monaten signifikant hochgezeichnet wurden (buchreport berichtete). Zudem haben einige Verlage bei besonders vielversprechenden Hardcover-Herbsttiteln Top-Aufschläge einkalkuliert.
Mehr zum Umsatztrend im neuen buchreport.express 32/2009, der morgen erscheint (hier das Inhaltsverzeichnis)
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