Die Stadtbibliothek Hannover hatte geplant, ihre Beschaffung zu bündeln und damit auch europaweit auszuschreiben. Was der Bibliothek sinnvoll schien, sorgte in Hannovers Buchhandel für Aufregung. Gerade die inhabergeführten kleineren Buchhandlungen sorgten sich um fehlende Chancen im Rahmen der Ausschreibung und letztlich den Wegfall von Umsätzen.
Eine Online-Petition brachte der Kritik weiteren Schwung, über 4800 Unterschriften kamen zusammen, damit wurde das selbstgesteckte Ziel der Initiatoren sogar übertroffen.
Der anhaltende Protest sorgte offenbar auch in der Politik für Reaktionen. Im Kulturausschuss wurde Ende April ein Antrag von SPD und Bündnis 90/Die Grünen einstimmig angenommen. Daran heißt es: „Die Stadtbibliothek und ihre Filialen in den Stadtteilen gestaltet den Ankauf und die Verarbeitung von Medien rechtskonform weiterhin so, dass der Ankauf von Medien nach Fachgebieten und Medienformen in einzelnen Aufträgen zugunsten des örtlichen, überwiegend inhaber*innengeführten Buchhandels und die Verarbeitung bzw. Veredlung von Medien (Folierung, Laminierung und Kodierung) gesondert durch andere Einrichtungen, zum Beispiel den Stützpunkt Hölderlinstraße oder eine andere soziale Einrichtung, erfolgt.“
Auf diese Weise solle sichergestellt werden, dass „im Sinne der lokalen Wirtschaftsförderung“ örtliche, überwiegend inhabergeführte Buchhandlungen an dem Verfahren mit Erfolgsaussicht teilnehmen könnten. Das Ziel: Die Buchläden in den Stadtteilen „müssen beschützt und gewahrt“ werden.
Jetzt liegt die Hoffnung auf der Stadtverwaltung, die dem Antrag folgen müsste.
Hintergrund:
Kommentar hinterlassen zu "Aufstand von Hannovers Buchhandel bringt ersten Erfolg"