Die Europäische Kommission hat den Verkaufsplänen von Lagardère an Vivendi zugestimmt. Jedoch nur unter bestimmten Bedingungen: Vivendi muss seinen Verlag Editis, der der zweitgrößte Buchverlag Frankreichs ist, sowie die Zeitschrift „Gala“ verkaufen.
„Wir müssen sicherstellen, dass die Verlags- und Pressemärkte wettbewerbsfähig bleiben, um eine Vielfalt an Ideen und Meinungen zu fördern“, äußert sich EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager zu der Entscheidung. „Die von Vivendi vorgeschlagenen Abhilfemaßnahmen werden den bestehenden Wettbewerb auf diesen Märkten zum Nutzen der Verbraucher aufrechterhalten“, heißt es weiter.
Die Zustimmung der Europäischen Kommission kommt nach einer fast 9-monatigen Untersuchung: Vivendi plante schon länger die Übernahme des Medienunternehmens Lagardère, das wiederum Frankreichs größten Verlag Hachette Livre besitzt. Vivendis Übernahmevorhaben hatte zu Kritik geführt, weil Vivendi damit große Teile des französischen Buchverlagwesens beherrschen würde. Daher kündigte Vivendi bereits im vergangenen August an, dass man sich zeitnah vom Verlag Editis trennen wolle. Der neue Eigentümer steht auch fest: Editis wird an International Media Invest (IMI) verkauft. Der Kauf soll bis Ende Oktober abgeschlossen sein.
„Diese Fusion wird unserem strategischen Bestreben, unsere Aktivitäten zu internationalisieren, und unserem Wunsch, ein führender globaler Akteur im Bereich Kultur und Unterhaltung zu sein, gerecht“, erklärt Yannick Bolloré, Vorsitzender des Aufsichtsrats von Vivendi.
Hintergrund:
Vivendi und Lagardère: So steht es um die geplante Übernahme
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