Welche Themen beschäftigen die Menschen, welche Trends sind zu bedienen? Das sind Kernfragen der Verlage und Händler, die Ratgeber-Bücher anbieten. Und immer sind auch überraschende Antworten dabei. Dass etwa wieder kreatives Knüpfen gefragt sein würde, hat Karin Senft nicht kommen sehen.
Die Buchhändlerin hat viele Jahre Erfahrung in den Ratgeber-Abteilungen des Regional-Buchfilialisten Pustet (Regensburg). Sie weiß, wie die Nachfrage davon abhängen kann, welche Hobby-Themen in einzelnen Communitys gerade populär werden. Oder auch sehr viel größer gedacht: welche großen gesellschaftlichen Trends entsprechende Ratgeber-Schwerpunkte bestimmen, etwa bei Ernährung oder dem globalen Thema Klima.
Seit Mai gehört Karin Senft zum Sprecherkreis der Interessengruppe (IG) Ratgeber im Börsenverein zusammen mit Nicole Schindler, die Marketing und Vertrieb des auf Garten- und Naturthemen ausgerichteten Ulmer Verlags leitet, und Michael Zirn, Geschäftsführer beim Kreativverlag Frech. In dieser neuen Konstellation soll die Handelsperspektive in der von den Verlagen dominierten IG mehr Gewicht bekommen.
Verlage sehen im Handel Reserven
Karin Senft und die Pustet-Buchhandlungen gelten aus Sicht der Verlage durchaus als vorbildlich, wie sie die Ratgeber-Palette vorhalten, präsentieren und verkaufen. Generell gibt es aber seit Jahren auch deutlich artikulierte Kritik von Verlagen in dem Sinne, dass stationäre Buchhandlungen die wirtschaftlichen Möglichkeiten der Ratgeber-Warengruppe 4 nicht ausschöpften.
Namentlich die IG-Ratgeber-Sprecher Michael Zirn und Nicole Schindler haben dies u.a. in buchreport-Interviews geäußert nach dem Motto: Das Potenzial wird nicht genutzt, und es gibt bei Präsenz und Sichtbarkeit zumindest noch viel Luft nach oben“ (s. Kasten).
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