Der mit Spannung erwartete Literatur-Nobelpreis 2023 geht an den norwegischen Autor Jon Fosse. In Deutschland erscheinen seine Werke überwiegend bei Rowohlt, Hörbücher gibt es beim Hörkultur Verlag. Zuletzt veröffentlichte er bei Rowohlt „Ich ist ein anderer. Heptalogie III – V„ (2022). Den Preis erhält er „für seine innovativen Theaterstücke und Prosa, die dem Unsagbaren eine Stimme geben“, wie es in der Begründung heißt.
Für sein Prosawerk „Trilogie“ bekam er 2015 den Literaturpreis des Nordischen Rates verliehen, den renommiertesten Literaturpreis Skandinaviens. Mit dem ersten Band seines siebenteiligen Opus magnum, „Der andere Name“, war er 2020 für den Booker International Prize nominiert, mit dem letzten Band „Ein neuer Name“ stand er 2022 auf der Shortlist und wurde mit den wichtigsten norwegischen Literaturpreisen Brageprisen und Kritikerprisen ausgezeichnet.
Seine mehr als dreißig Theaterstücke werden weltweit aufgeführt und brachten ihm zahlreiche Preise ein. Seit 2011 genießt er lebenslanges Wohnrecht in der „Grotte“, einer Ehrenwohnung des norwegischen Königs am Osloer Schlosspark, und lebt mitunter auch in Hainburg an der Donau/Österreich oder in Frekhaug/Norwegen. Seit 2022 ist er Mitglied der Akademie der Künste in Berlin.
Der Literatur-Nobelpreis ist mit 10 Mio Schwedischen Kronen (rund 985.000 Euro) dotiert. Jon Fosse stand in den vergangenen Jahren schon öfter auf der Liste der Buchmacher.
Reaktion von Claudia Roth
Auch Kulturstaatsministerin Claudia Roth meldete sich zu Wort. „Mit Jon Fosse ist einer der meistgespielten Theaterautoren der Welt ausgezeichnet worden. Der Literaturnobelpreis 2023 ist insofern auch eine sehr gute Nachricht für die Theaterszene, die davon sicherlich profitieren wird. Im Mittelpunkt seiner Dramen stehen häufig existenzielle philosophische Fragen, die menschliche Psyche und ihrer Abgründe sind auch in Jon Fosses Prosawerk und lyrischem Schaffen wichtige Themen. Seine knappe sparsame Sprache und sein wunderbar melancholischer Ton erzeugen einen einzigartigen Sog, dem man sich nur schwer entziehen kann. Der Nobelpreis wird Jon Fosse auch in Deutschland noch bekannter machen – und hoffentlich der gesamten skandinavischen Literatur hierzulande zu noch mehr Aufmerksamkeit verhelfen.“
Rückblick auf 2022:
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