Die Frankfurter Buchmesse 2023 ist beendet – und die Messemacher ziehen zumindest ein erstes Fazit. Die 75. Ausgabe der Messe wurde dabei von rund 215.000 Menschen besucht, darunter 105.000 Fachbesucher (Vorjahr 93.000) und weitere 110.000 Menschen an den öffentlichen Tagen.
Allerdings war vor allem zum Start der Messe teilweise viel „Luft“ in den Gängen – während es am Messewochenende teilweise sogar zu voll wurde, wie Berichte nahelegen. Insbesondere rings um die Bereiche der zuschauerträchtigen Verlage und Labels sei es teilweise zu langen Wartezeiten und -schlangen und damit verbunden zu erheblichen Gedränge gekommen.
Die Messe wertet das nach dem schleppenden „Präsenz-Neustart“ 2021 und der etwas besseren Ausgabe 2022 als „deutlichen Wachstumsschub“. Die beiden Publikumstage Samstag und Sonntag lagen bei der Zahl der Besuche um mehr als ein Drittel über dem Jahr 2022. Mehr als 4.000 Ausstellende aus 95 Ländern präsentierten sich in den Hallen.
Salman Rushdie erhält Friedenspreis des Deutschen Buchhandels
Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse, sagt zur Bilanz der Jubiläumsmesse: „Unsere Erfolgsformel lautet Interesse folgt Relevanz. Die Menschen kommen aus aller Welt hierher, weil sie wissen, dass für ihr eigenes Geschäft die Präsenz in Frankfurt unverzichtbar ist. Hinzu kommt die wachsende politische Bedeutung der Frankfurter Buchmesse in Kriegs- und Krisenzeiten, in denen die Verteidigung der Freiheit des Wortes umso wichtiger wird. Salman Rushdie, unser diesjähriger Friedenspreisträger, hat es heute in der Paulskirche eindringlich gesagt: Die Meinungsfreiheit gerät weltweit von allen Seiten unter Druck. Deshalb braucht es nötiger denn je die Buchmesse als internationale Plattform für den freien Austausch von Gedanken. Und nicht zuletzt spielt die persönliche Begegnung zwischen dem Lesepublikum und den Autorinnen und Autoren für uns eine immer wichtigere Rolle. Für diese Begegnungen haben wir im Jubiläumsjahr zahlreiche Angebote geschaffen, die vom Publikum begeistert aufgenommen wurden. Am großen Erfolg der TikTok-Bühne erkennt man, dass die Geschichte der Buchmesse, wie es unser Jubiläumsslogan And the story goes on verspricht, tatsächlich auf neuen wie auf bewährten Wegen weitergeht.“
Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, unterstreicht aus der Perspektive der Buchbranche: „Größter Handelsplatz für Bücher, begeisterndes Lesefest und Plattform für Demokratie und Meinungsfreiheit – das alles war die Frankfurter Buchmesse zum 75. Mal. Die Buchbranche hat sich auf der Buchmesse als lebendig, zukunftsgewandt und relevant gezeigt. Offene, gesellschaftliche Debatten in herausfordernden Zeiten gehörten ebenso dazu wie der Austausch über die Branchenthemen von heute und morgen.“
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