Der Historiker und Autor Carlos Collado Seidel engagiert sich im Netzwerk Autorenrechte. Im buchreport-Interview spricht er über die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage zu Lesungshonoraren.
Das Netzwerk Autorenrechte beklagt seit Corona sinkende Lesungshonorare. Besteht das Problem nicht schon viel länger?
Tatsächlich sehen wir leider, gerade im Vergleich mit der vorangegangenen Umfrage von 2016, für das Gros der Autorinnen und Autoren eine bedauerliche negative Tendenz. Im Median haben wir eine Reduzierung der Honorare errechnet. Aktuell ist allerdings doppelt bedenklich, dass die Einnahmen der Autoren trotz größerer Fördertöpfe noch einmal zurückgegangen sind.
Sie schreiben selbst und werden für Veranstaltungen gebucht. Was sind Ihre eigenen Erfahrungen?
Ich hatte eine ganze Reihe Ausfälle während der Corona-Zeit. Das betraf sicher über die Hälfte der geplanten Veranstaltungen. Und selbst wenn Lesungen oder Festivals stattfanden, blieb das Publikum sehr zurückhaltend. Dabei sind Veranstaltungen wichtig für Autoren, denn sie sind oft ein zweites finanzielles Standbein. Und sie haben einen kulturellen Wert. Der Austausch über Literatur führt oft weit über das reine Buch hinaus zu weiteren Themen, die die Menschen bewegen. Das darf man nicht unterschätzen, es ist wichtig für die gesellschaftliche Entwicklung.
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