Was wird aus dem Taschenbuch-Format? Diese Frage resultiert aus 3 Marktbeobachtungen:
- Die Verlage bringen immer weniger Taschenbuch-Novitäten heraus. Das ist ein eindeutiger Befund der von buchreport monatlich vorgenommenen Analyse der Taschenbuch-Auslieferungslisten der Verlage. Seit Jahren ist die Zahl der Neuerscheinungen rückläufig – in diesem Jahr noch einmal um 15% (s. das aktuelle buchreport-Taschenbuch-Barometer November).
- Es werden deutlich weniger Taschenbücher verkauft.Die Nachfrage nach gedruckten Büchern ist im gesamten Buchmarkt rückläufig. Bei näherem Hinschauen ist das Hardcover davon nur etwas, das Paperback gar nicht und das Taschenbuch aktuell (anders als im Vorjahr) besonders betroffen. Das kann am reduzierten Angebot und auch daran liegen, dass sie im Verlagsmarketing und auch in Buchhandlungen an den Rand rücken.
- Taschenbücher nähern sich preislich immer mehr dem Paperback an. Die Buchpreise steigen über alle Formate, aber beim Taschenbuch steiler, und das nicht erst seit dem Kostenschock von 2021/2022. Seit diesem Sommer kosten Taschenbuch-Novitäten im Schnitt über 13 Euro. Damit sind sie nicht mehr weit weg von den größeren Klappenbroschur-Ausgaben, die seit 2012 als „Paperback“ in einer eigenen SPIEGEL-Bestsellerliste erfasst werden.
Paperbacks sind die schicke Verwandtschaft: Viele davon werden seit diesem Jahr mit Farbschnitten weiter aufgebrezelt, um Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und in Social Media wie TikTok noch vorzeigbarer zu werden. Die meisten Taschenbücher kommen dagegen vergleichsweise unscheinbar daher.
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